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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 8. Der Wandel des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof zum Palasthotel<br />

ergeben, weshalb der Speisesaal wohl an seinem ursprüngli<strong>ch</strong>en Ort belassen<br />

wurde. Ein Bauaufnahmeplan der Ar<strong>ch</strong>itekten Urfer & Stähli zeigt die Situation<br />

im Osttrakt vor dem nä<strong>ch</strong>sten grossen Innenumbau 1910/11 mit den Strukturen<br />

der Hotelerweiterung von Roller (jun.) (Abb. 59). Demna<strong>ch</strong> blieb der Speisesaal<br />

au<strong>ch</strong> in seiner Form und Ausdehnung samt Unterzügen erhalten. Die beiden<br />

ehemaligen Doppelfenster wurden hingegen zu Türöffnungen erweitert, wel<strong>ch</strong>e<br />

auf einen Service-Korridor führten. Die Räumli<strong>ch</strong>keiten im neuen Ostflügel<br />

dienten vermutli<strong>ch</strong> bereits von Beginn weg als Courierzimmer, Esszimmer für<br />

den Wirt und einen weiteren Privatraum, von wel<strong>ch</strong>em eine Treppe in den 1.<br />

Stock führte. Dass si<strong>ch</strong> das Office zur Bewirts<strong>ch</strong>aftung des Speisesaals von<br />

Beginn weg im südöstli<strong>ch</strong>en Flügelteil befand ist denkbar. Ganz si<strong>ch</strong>er waren die<br />

Li<strong>ch</strong>tverhältnisse im Speisesaal na<strong>ch</strong> dem Anbau des östli<strong>ch</strong>en Flügels<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter als vorher, da von Osten nun beinahe kein Li<strong>ch</strong>t mehr einfiel.<br />

Die Ers<strong>ch</strong>liessung der Oberges<strong>ch</strong>osse erfolgte au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Umbau dur<strong>ch</strong><br />

einen langen Korridor in Längsri<strong>ch</strong>tung des Gebäudes, wel<strong>ch</strong>er im östli<strong>ch</strong>en<br />

Flügel nun aber eine re<strong>ch</strong>twinklig abbiegende Erweiterung zu den Zimmern im<br />

nördli<strong>ch</strong>en Teil des Flügels zeigte (vgl. Abb. 78, 79). Damit wies das Gebäude<br />

nun einen L-förmigen Grundriss auf. Dur<strong>ch</strong> die Vergrösserung des Hotels mittels<br />

seitli<strong>ch</strong>er Flügel unter Sattelda<strong>ch</strong> errei<strong>ch</strong>te Roller (jun.) dur<strong>ch</strong>aus die<br />

gewüns<strong>ch</strong>te, in seinen theoretis<strong>ch</strong>en Ausführungen bes<strong>ch</strong>riebene, einheitli<strong>ch</strong>e<br />

Gestaltung des Gebäudes. Die dem Höheweg zugewandte Fassade wurde<br />

weiterhin dur<strong>ch</strong> den mehrstöckigen Balkonaufbau im S<strong>ch</strong>weizer Holzstil geprägt<br />

(Abb. 60). Die seitli<strong>ch</strong>en Anbauten übernahmen bezügli<strong>ch</strong> Gurtgesimse und<br />

Ecklisenen die Gliederungselemente des alten Baus, wiesen aber in jedem<br />

Stockwerk drei aneinander gereihte Fenster sowie Balkone im ersten Ges<strong>ch</strong>oss<br />

auf. Ähnli<strong>ch</strong> wie beim Hotel Jungfraublick wurden die Giebel der der seitli<strong>ch</strong>en<br />

Flügel dur<strong>ch</strong> Dekorationen im S<strong>ch</strong>weizer Holzstil bekrönt.<br />

Dur<strong>ch</strong> die Erweiterung mit den seitli<strong>ch</strong>en Flügeln stieg die stieg die Bettenzahl<br />

des Hotels von vorher rund 70 auf rund 120 (194). Damit hatte das Hotel<br />

S<strong>ch</strong>weizerhof 1862 die Grösse eines Grand Hotels mit dem entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Angebot an Gesells<strong>ch</strong>aftsräumen errei<strong>ch</strong>t (195).<br />

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