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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 1. Einleitung<br />
Hotelbauten auf der Rigi zum Opfer fielen, war die direkte Folge dieser<br />
Publikation (8).<br />
Vor diesem Hintergrund ist au<strong>ch</strong> der Missmut vieler Hoteliers verständli<strong>ch</strong>, wenn<br />
es darum geht, historis<strong>ch</strong>e Hotels zu erhalten. Die Ablehnung beruht jedo<strong>ch</strong><br />
au<strong>ch</strong> auf einem anderen die Hotelar<strong>ch</strong>itektur seit jeher prägenden Umstand.<br />
S<strong>ch</strong>on die Hoteliers der ersten Stunde taten seit den 1850er Jahren alles, um ihr<br />
Hotel mögli<strong>ch</strong>st komfortabel und "modern", d.h. den Ansprü<strong>ch</strong>en des Publikums<br />
entspre<strong>ch</strong>end, zu gestalten. Wollte ein Hotel konkurrenzfähig bleiben, musste es<br />
au<strong>ch</strong> auf die Veränderungen des Publikums, wel<strong>ch</strong>e eine immer breitere<br />
Bevölkerungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t umfasste, reagieren. Im Spannungsfeld zwis<strong>ch</strong>en Angebot<br />
und Na<strong>ch</strong>frage gehörte die Anpassung der Räume, Einri<strong>ch</strong>tungen, Installationen<br />
und au<strong>ch</strong> der Ar<strong>ch</strong>itektur zu den selbstverständli<strong>ch</strong>en Massnahmen zur<br />
Erhöhung der Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit. Da dies au<strong>ch</strong> auf einen heutigen Hotelbetrieb<br />
zutrifft, ist die negative Reaktion auf die Eins<strong>ch</strong>ränkung der Bewegungs-<br />
freiheiten, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> eine historis<strong>ch</strong>e Bausubstanz ergeben,<br />
verständli<strong>ch</strong>.<br />
1.3 Fragestellung<br />
Der Blick auf die aktuelle Diskussion um historis<strong>ch</strong>e Hotels ma<strong>ch</strong>t klar, dass si<strong>ch</strong><br />
eine Untersu<strong>ch</strong>ung im Berei<strong>ch</strong> der Hotelar<strong>ch</strong>itektur zwingend mit zwei Faktoren<br />
auseinander setzen muss, wel<strong>ch</strong>e die Baugattung in ihrer Entwicklung bis heute<br />
massgebend prägten. Zum einen ist dies die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass bei jedem Hotelbau<br />
seine Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit im Vordergrund steht. Zum andern muss die si<strong>ch</strong> im<br />
Verlauf des 20. Jahrhundert verändernde Beurteilung des Historismus bea<strong>ch</strong>tet<br />
werden, wel<strong>ch</strong>e gerade im Berei<strong>ch</strong> der Hotelar<strong>ch</strong>itektur gravierende Spuren<br />
hinterliess. Dies ist der Hintergrund, vor wel<strong>ch</strong>em die Untersu<strong>ch</strong>ung der beiden<br />
wi<strong>ch</strong>tigsten Bauphasen des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof erfolgt, nämli<strong>ch</strong>:<br />
1. Das von Roller (sen.) 1855/56 erstellte professionell betriebene Hotel im<br />
S<strong>ch</strong>wei-zer Holzstil und die von Roller (jun.) 1862/63 vorgenommene<br />
Erweiterung.<br />
2. Der das Hotel bis zuletzt prägende Umbau zwis<strong>ch</strong>en 1896 und 1902, als<br />
das Gebäude aufgestockt, um einen Saal und eine Dependance erweitert<br />
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