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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 4. Der Bau des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof 1855/56<br />
Das Hotel ers<strong>ch</strong>eint zwar in seiner Gesamtform als spätklassizistis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t<br />
gehaltener Baukörper, erhält aber dur<strong>ch</strong> die verspielten Gestaltungselemente im<br />
S<strong>ch</strong>weizer Holzstil eine freundli<strong>ch</strong>e, von den streng klassizistis<strong>ch</strong>en Fassaden<br />
wie z.B. jene des Casinos oder des Belvédère abwei<strong>ch</strong>ende Note.<br />
4.5 Erdges<strong>ch</strong>oss<br />
Der Grundriss des Erdges<strong>ch</strong>osses zeigt eine einbündige Anlage mit zentralem<br />
Längsgang, südli<strong>ch</strong>en und nördli<strong>ch</strong>en Zimmerflu<strong>ch</strong>ten und rückwärtigem<br />
Treppenhausausbau (Abb. 13). Betritt man das Hotel von Süden her, gelangt<br />
man dur<strong>ch</strong> einen geräumigen Vorraum, in wel<strong>ch</strong>em si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ter Hand die<br />
Portierloge befindet, soglei<strong>ch</strong> in die organisatoris<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>altstelle und<br />
Drehs<strong>ch</strong>eibe des Hotels, nämli<strong>ch</strong> in die Hotelhalle (56). Der S<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> das<br />
Hotel zeigt die Halle im Zentrum als geräumigen, vor dem Treppenhaus<br />
liegenden Raum (Abb. 21) (57). Von der Halle aus errei<strong>ch</strong>t der Gast alle für ihn<br />
wesentli<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>e des Hotels: die einläufige Treppe führt ihn zu den<br />
Hotelzimmern in den Oberges<strong>ch</strong>ossen, die Büro- und Verwaltungsräume des<br />
Hotelbesitzers befinden si<strong>ch</strong> links der Treppe und der grosse Speisesaal re<strong>ch</strong>ter<br />
Hand. Das Hotel kann au<strong>ch</strong> von Westen betreten werden, von hier führt der das<br />
Gebäude ers<strong>ch</strong>liessende Korridor ebenfalls in die Halle.<br />
Die südli<strong>ch</strong>en Räume des Erdges<strong>ch</strong>osses, Salon de Réunion und Rau<strong>ch</strong>zimmer<br />
im Westen und Speisesaal im Osten, dienen als beheizte Gesells<strong>ch</strong>aftsräume,<br />
wobei die lei<strong>ch</strong>t erhöhte Lage und die si<strong>ch</strong> daraus ergebende gute Si<strong>ch</strong>t auf das<br />
Ges<strong>ch</strong>ehen am Höheweg genutzt wird. Beim Salon de Réunion, wel<strong>ch</strong>er au<strong>ch</strong><br />
vom Vorraum aus betretbar ist, handelt es si<strong>ch</strong> um einen relativ grossen Raum<br />
mit Kamin, während das in der südwestli<strong>ch</strong>en Ecke des Hotels liegende<br />
Rau<strong>ch</strong>zimmer intim bemessen und mit einem runden Ka<strong>ch</strong>elofen ausgestattet<br />
ist. Der Speisesaal nimmt den ganzen östli<strong>ch</strong>en Trakt des Erdges<strong>ch</strong>osses ein.<br />
Der Raum ist gegen Osten mit einem Fenster in der Flu<strong>ch</strong>t des Korridors und<br />
zwei flankierenden grösseren Doppelfenstern ausgestattet, was zusammen mit<br />
den südli<strong>ch</strong>en drei Fenstern eine aussergewöhnli<strong>ch</strong> gute Beli<strong>ch</strong>tung ergibt. Der<br />
grosse Raum ist mit zwei zentralen Unterzügen überspannt, wel<strong>ch</strong>e, wie der<br />
Längss<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> das Gebäude zeigt, von Konsolen im S<strong>ch</strong>weizer Holzstil<br />
gestützt werden (58).<br />
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