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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 7. Ausbaustandard eines Hotels im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts<br />

7.3 Robert Roller (jun.): Über Hôtelbauten…, 1878<br />

7.3.1 Bemerkungen zu Hotelplanung- und Bau<br />

Die Ausführungen von Roller (jun.) zum Hotelbau sind wie s<strong>ch</strong>on erwähnt<br />

insofern besonders bedeutungsvoll, als es si<strong>ch</strong> um die einzigen Äusserungen<br />

eines S<strong>ch</strong>weizer Ar<strong>ch</strong>itekten zu diesem Thema handelt. In seinen Ausführungen<br />

bes<strong>ch</strong>ränkt si<strong>ch</strong> Roller ausdrückli<strong>ch</strong> auf den Ausbau bereits bestehender<br />

Gebäude und auf die Planung ausbaubarer Hotelbauten, da er in diesem<br />

Berei<strong>ch</strong> grosse Herausforderungen für einen Ar<strong>ch</strong>itekten sieht:<br />

„Es ist viel s<strong>ch</strong>wieriger, an s<strong>ch</strong>on Bestehendes weiter anzureihen und dabei<br />

do<strong>ch</strong> ein mögli<strong>ch</strong>st einheitli<strong>ch</strong>es Ganzes und vollkommene Organisation in<br />

Bau und für Betrieb zu erziehlen, und unter oft ers<strong>ch</strong>werenden Bedingungen<br />

von Seiten der Erbauer und in Folge der s<strong>ch</strong>on bestehenden Baukörper – als<br />

in einer von Grund aus neuen Anlage, ein gut organisiertes Ganzes zu<br />

s<strong>ch</strong>affen.“ (183).<br />

Die Konzentration auf ausbaubare Anlagen erfolgt auf Grund der Feststellung,<br />

dass bei Saisonhotels oft ungewiss ist, ob sie rentieren oder ni<strong>ch</strong>t. Eine erste<br />

Phase muss deshalb überwunden werden, dana<strong>ch</strong> kann „wenn dur<strong>ch</strong> günstige<br />

Wirts<strong>ch</strong>aft etc. die Frequenz steigt, […] an einen Ausbau geda<strong>ch</strong>t werden.“<br />

(184). Als Beispiele für seine Ausführungen wählt Roller nur von ihm selbst<br />

ausgeführte Saison-, Kur- und Berghotels, bei wel<strong>ch</strong>en es si<strong>ch</strong> meist um<br />

Holzkonstruktionen im S<strong>ch</strong>weizer Holzstil handelt. Im Vordergrund stehen dabei<br />

das Hotel Gurnigelbad als Beispiel einer grossangelegten Erweiterung, das<br />

Hotel Riffelalp in Zermatt als Beispiel eines Berghotels und das Hotel<br />

Faulenseebad als Beispiel eines erweiterungsfähigen Neubaus.<br />

Der S<strong>ch</strong>ilderung der ausgewählten Bauten stellt Roller einige Überlegungen zur<br />

Disposition einer Hotelanlage voran, wel<strong>ch</strong>e mit jenen von Guyer grundsätzli<strong>ch</strong><br />

übereinstimmen. Besonders hervorgehoben wird von Roller die Bedeutung der<br />

Parterreanlage, deren Konzeption si<strong>ch</strong> massgebend auf das Souterrain und auf<br />

den ganzen Aufbau auswirkt, und deshalb gut dur<strong>ch</strong>da<strong>ch</strong>t sein muss. Wenn der<br />

Entwurf des Parterres mit Salons und Sälen und dessen Verbindung mit dem<br />

Souterrain ri<strong>ch</strong>tig gelöst wird, ergebe si<strong>ch</strong> die Einteilung der Oberges<strong>ch</strong>osse mit<br />

Einzelzimmern, Salons und Familienappartements lei<strong>ch</strong>t. Wie Guyer betont au<strong>ch</strong><br />

Roller, dass „alles auf den Betrieb Bezügli<strong>ch</strong>e […] übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, klar geordnet<br />

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