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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 1. Einleitung<br />

Hotels zurückgehen. Als sensationeller Fund können dabei die Baupläne des<br />

Hotels von 1855 des Ar<strong>ch</strong>itekten Roller (sen.) bezei<strong>ch</strong>net werden. Die<br />

Hoteliersfamilie Strübin-Wirth ar<strong>ch</strong>ivierte diese Dokumente in vorbildli<strong>ch</strong>er Weise<br />

über mehrere Generationen hinweg bis 1950. Der si<strong>ch</strong> daraus ergebende<br />

umfangrei<strong>ch</strong>e Einblick in die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des Hotels und seiner Besitzer<br />

ermögli<strong>ch</strong>t die umfassende Dokumentation der bauli<strong>ch</strong>en Entwicklung eines in<br />

den 1850er Jahren erbauten Hotels unter vers<strong>ch</strong>iedenen Blickwinkeln.<br />

Bereits ein kurzer Blick auf die Bauges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te weist darauf hin, dass die<br />

Entwicklung des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof vom professionell geführten Hotel im<br />

S<strong>ch</strong>weizer Holzstil zum Palasthotel in mehrerer Hinsi<strong>ch</strong>t typis<strong>ch</strong> für die<br />

s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Hotelar<strong>ch</strong>itektur des 19. Jahrhunderts ist. Bis in die 1840er<br />

Jahre beherrs<strong>ch</strong>ten biedermeierli<strong>ch</strong>e Gasthöfe und klassizistis<strong>ch</strong>e Pensionen<br />

oder Hotels das Bild des von Nussbäumen gesäumten, auf Grund der<br />

grandiosen Si<strong>ch</strong>t auf die Jungfrau für Tourismusbauten beliebten Höheweges in<br />

Interlaken. Diese Gebäude waren äusserli<strong>ch</strong> kaum von Wohnhäusern zu unter-<br />

s<strong>ch</strong>eiden, während der Neubau des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof 1855/56 dur<strong>ch</strong> seine<br />

Form, seine Gestaltung und seine Disposition deutli<strong>ch</strong> als Hotelbau erkennbar<br />

war. Der stattli<strong>ch</strong>e, dreiges<strong>ch</strong>ossige Bau bot den Gästen dank eines<br />

mehrstöckigen Balkonvorbaus im „modernen“ S<strong>ch</strong>weizer Holzstil eine optimale<br />

Nutzung der Aussi<strong>ch</strong>tslage, das Raumangebot- und die Konzeption der<br />

Gesells<strong>ch</strong>aftsräume und Zimmer waren ausdrückli<strong>ch</strong> auf die Bedürfnisse der<br />

Reisenden ausgeri<strong>ch</strong>tet. Es handelt si<strong>ch</strong> somit um ein erstes „professionell“<br />

geführtes Hotel in Interlaken (1).<br />

Bereits ab 1860 nahmen die Reiseströme im Zusammenhang mit der<br />

Einweihung der neuen Eisenbahnlinien enorm zu, was in den Tourismusorten<br />

das Bedürfnis na<strong>ch</strong> immer mehr und grösseren Aufenthaltsmögli<strong>ch</strong>keiten na<strong>ch</strong><br />

si<strong>ch</strong> zog. In unmittelbarer Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof entstanden in<br />

den 1860er Jahren die Hotels Victoria und Jungfrau, die si<strong>ch</strong> vom<br />

Zimmerangebot und von ihrer äusseren Gestaltung als historistis<strong>ch</strong>e Paläste her<br />

vom S<strong>ch</strong>weizerhof abhoben. Diese luxuriösen „Palasthotels“ der hö<strong>ch</strong>sten<br />

Kategorie boten den Gästen Komfort und Repräsentation (2). Um den<br />

steigenden Anforderungen genügen und der Konkurrenz standhalten zu können,<br />

wurde das Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof in vers<strong>ch</strong>iedenen Bauetappen erweitert und<br />

umgebaut. Eine erste Vergrösserung erfolgte bereits 1862/63, indem das<br />

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