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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 8. Der Wandel des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof zum Palasthotel<br />

Während die meisten anderen Hotels in den kommenden Jahrzehnten mit<br />

Saalanbauten oder Seitenflügeln weitere Vergrösserungen erfuhren, behielt das<br />

Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof bis in die 1890er Jahre sowohl seine Grösse, den<br />

Ausbaustandard als au<strong>ch</strong> die äussere Gestaltung von 1863 bei.<br />

8.2 Glorrei<strong>ch</strong>e Zeiten unter Eduard Strübin<br />

1875 übergab Johann Strübin die Führung des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof an seine<br />

Söhne. Eduard Strübin, ursprüngli<strong>ch</strong> im Seidengewerbe ausgebildet, übernahm<br />

in der Folge zusammen mit seiner S<strong>ch</strong>wester Magdalena Wirth-Strübin die<br />

Leitung des Ges<strong>ch</strong>äfts (198). Die ab 1875 beginnende wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Rezession, wel<strong>ch</strong>e die Hotellerie bis in die 1880er Jahre stark eins<strong>ch</strong>ränkte,<br />

führte offenbar au<strong>ch</strong> für das Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof zu Krisenjahren. Vers<strong>ch</strong>ärft<br />

wurde die Situation dur<strong>ch</strong> die ho<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>uldete Erbs<strong>ch</strong>aft, wel<strong>ch</strong>e der 1878<br />

verstorbene Johann Strübin seinen Na<strong>ch</strong>fahren hinterliess (199). Eduard Strübin<br />

und seinem S<strong>ch</strong>wager Theodor Wirth, der als Teilhaber und Finanzfa<strong>ch</strong>mann in<br />

der „Firma“ aktiv war, gelang es jedo<strong>ch</strong>, den Betrieb dur<strong>ch</strong> die Aufnahme von<br />

Krediten und Darlehen, wel<strong>ch</strong>e hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> in den Unterhalt des Hotelbetriebs<br />

investiert wurden, erfolgrei<strong>ch</strong> in die 1890er Jahre zu führen (200).<br />

Die si<strong>ch</strong> in Interlaken erst jetzt verbessernde Konjunkturlage und das<br />

Ans<strong>ch</strong>wellen des Fremdenverkehrs führte in den letzten Jahren des 19.<br />

Jahrhunderts zu erhöhtem Wettbewerb innerhalb der Hotellerie, wel<strong>ch</strong>er dur<strong>ch</strong><br />

die vielen Hotelneubauten no<strong>ch</strong> verstärkt wurde (vgl. Kapitel 6.3.2). Um die<br />

Besu<strong>ch</strong>erzahlen und den guten Ruf des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof erhalten zu können<br />

ents<strong>ch</strong>lossen si<strong>ch</strong> die Besitzer daher, den Betrieb erneut zu vergrössern und<br />

den neuesten Ansprü<strong>ch</strong>en anzupassen. 1896 wurde mit der Planung eines<br />

neuen Speisesaals und einer neuen Kü<strong>ch</strong>e begonnen. 1897 erfolgte der Ausbau<br />

des Da<strong>ch</strong>stocks des Hotels samt der Neugestaltung der Hotelfassade sowie der<br />

Einbau eines hydraulis<strong>ch</strong>en Personenaufzugs. Eine weitere Vergrösserung und<br />

Modernisierung erfuhr der Betrieb 1902 mit dem Neubau einer Dependance,<br />

wel<strong>ch</strong>e „neuzeitli<strong>ch</strong>e“ Familienappartements mit Badezimmern aufwies und die<br />

Logierkraft des Hotels auf 160 Betten erhöhte (201).<br />

Eduard Strübin hatte inzwis<strong>ch</strong>en, wie zuvor sein Vater, au<strong>ch</strong> im öffentli<strong>ch</strong>en<br />

Leben der Gemeinde Interlaken als Mitglied des Gemeinderates und mehrere<br />

Jahre sogar als Gemeindepräsident eine einflussrei<strong>ch</strong>en Stellung eingenommen.<br />

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