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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 4. Der Bau des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof 1855/56<br />

kompaktes Volumen auf. Die drei Stockwerke werden denn au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> ein<br />

kräftiges Gurtgesims, respektive dur<strong>ch</strong>gehende Fensterbänke betont.<br />

Die Hauptfassade des Hotels liegt dem Jungfrau-Panorama und dem belebten<br />

Höheweg zugewandt gegen Süden (Abb. 19). Das markante Gurtgesims<br />

zwis<strong>ch</strong>en Erdges<strong>ch</strong>oss und dem ersten Stock sowie dur<strong>ch</strong> die dur<strong>ch</strong>gehenden,<br />

si<strong>ch</strong> an den Ecklisenen verkröpfenden Fensterbänke der oberen Ges<strong>ch</strong>osse<br />

gliedern die Fassade in der Horizontale, wobei die Nutzung der Stockwerke<br />

deutli<strong>ch</strong> wird: Das Erdges<strong>ch</strong>oss zeigt si<strong>ch</strong> mit seinem gebändertem Mauerwerk<br />

als währs<strong>ch</strong>aftes Sockelges<strong>ch</strong>oss, wel<strong>ch</strong>es die gross bemessenen<br />

Gesells<strong>ch</strong>aftsräume aufnimmt. Die verputzten Oberges<strong>ch</strong>osse sind den<br />

Hotelzimmern vorbehalten, wobei das erste und zweite Ges<strong>ch</strong>oss mit<br />

Fensterverda<strong>ch</strong>ungen gegenüber dem dritten Ges<strong>ch</strong>oss mit einfa<strong>ch</strong>er<br />

Gestaltung ausgezei<strong>ch</strong>net wird.<br />

Augenfälliger Blickfang der Fassade ist jedo<strong>ch</strong> der zentrale, zweistöckige<br />

Balkonvorbau im S<strong>ch</strong>weizer Holzstil, wel<strong>ch</strong>er im Erdges<strong>ch</strong>oss zuglei<strong>ch</strong> als<br />

Portikus den Eingang des Hotels markiert. Lebhafte Sägezierformen an den<br />

Laubenbrettern und -konsolen des Balkonvorbaus und dem Blumenkasten vor<br />

den Fenstern des 2. Stocks sowie das Sägebrettfries der Da<strong>ch</strong>traufe lockern die<br />

regelmässig befensterte und klar gegliederte Fassade wohltuend auf. Die dur<strong>ch</strong><br />

den Balkonvorbau überda<strong>ch</strong>te Eingangszone präsentiert si<strong>ch</strong> als erhöhtes<br />

Podest, das von einer dreiseitig zuführenden Treppe mit fünf Stufen ers<strong>ch</strong>lossen<br />

wird und dadur<strong>ch</strong> einen repräsentativen Charakter erhält. Diesen Eindruck<br />

verstärken die mit Kapitellen versehenen Vierkantpfosten und links und re<strong>ch</strong>ts<br />

der Tür angebra<strong>ch</strong>te halbrunde Nis<strong>ch</strong>en für Skulpturen (vgl. Abb. 13).<br />

Nähere Angaben zur Materialwahl erteilt der auf dem Bauplan des 1. Stockes<br />

skizzierte Mauers<strong>ch</strong>nitt (Abb. 20) mit (links) und ohne Fensteröffnungen<br />

(re<strong>ch</strong>ts). Der Kellersockel wird von Goldswilerplatten (dunkelrot markiert und<br />

bes<strong>ch</strong>riftet) abges<strong>ch</strong>lossen, das glei<strong>ch</strong>e Material wird für die Kelleröffungen<br />

verwendet. Au<strong>ch</strong> das Gurtgesims zwis<strong>ch</strong>en Erdges<strong>ch</strong>oss und 1. Stock besteht<br />

aus diesem Stein und wird von einem einfa<strong>ch</strong>en Holzgesims gestützt. Die<br />

Fenstergewände aller Stockwerke, inklusive s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t profilierte Fensterbänke,<br />

bestehen aus Holz (in gelber Farbe, wie „Trämboden“, Parkett).<br />

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