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Hotel Schweizerhof Interlaken 8. Der Wandel des Hotels Schweizerhof zum Palasthotel Eine besonders wirkungsvolle Gestaltung zeigte die südliche, vom Höheweg einsehbare Fassade (Abb. 76). Die sorgfältig durchkomponierte Fassade wies ein qualitätvolles Sandsteindekor in neoklassizistischen Formen auf. Die schmale, hoch aufragende Fassade erhielt durch Lisenen zusätzliche vertikale Betonung und Eleganz. Dies wurde durch die Hervorhebung der zentralen, von Doppelfenstern flankierten Fensterachse mittels Dreieckgiebel mit Kartusche im ersten Geschoss und markantem Schlussstein im dritten Geschoss noch verstärkt. Filigrane Balkonbrüstungen, sorgfältig gestaltete Konsolen und Girlanden trugen ebenfalls zu einem vornehmen Erscheinungsbild bei (Abb. 77). - 76 -
Hotel Schweizerhof Interlaken 9. Der Schweizerhof als Palasthotel 9. Der Schweizerhof als Palasthotel 9.1 Ein Hotel unter vielen… Mit der Fertigstellung der Dependance war die Verwandlung des Hotels Schweizerhof in ein Palasthotel abgeschlossen. Sowohl von seiner äusseren Erscheinung, als auch von seinem Raumangebot her war das Hotel auf dem neuesten Stand. Die Palastfassade und der prächtige Speisesaal entsprachen dem Zeitgeschmack und dem Wunsch nach Repräsentation, die Küche wies eine angepasste, moderne Infrastruktur auf. Allerdings trat der Schweizerhof im beginnenden 20. Jahrhundert – trotz seines markanten Turmes – in der Reihe der Palasthotels am Höheweg nach diesen Anpassungen kaum hervor. Das Hotel Belvédère war etwa zeitgleich wie der Schweizerhof mit einer ähnlichen historistischen Fassade versehen worden. Das mehrfach erweiterte Hotel Victoria-Jungfrau wurde 1899 um einen den Höheweg künftig prägenden Turm mit Viereckkuppel erweitert. Mit seiner neu gestalteten Fassade und dem neuen Speisesaal erfüllte das Hotel Schweizerhof damit zwar die an ein Palasthotel gestellten Ansprüche, wurde jedoch am Höheweg zu einem Palasthotel unter vielen. Um in dieser Konkurrenzsituation als mittelgrosses Hotel bestehen zu können, wurde offensichtlich mit dem Bau der Dependance versucht, ein neues Gästesegment zu erschliessen. Mit den Familienappartements und den kleineren und einfacheren Zimmer des Neubaus richtete sich das Hotel Schweizerhof nicht mehr nur an ein gehobenes Publikum, sondern auch an Familien und Reisende aus der Mittelklasse. Damit reagierte man auch auf die Veränderungen, die der Massentourismus in Bezug auf die Zusammensetzung der Reisenden und das Reiseverhalten nach sich zog. Diese Strategie erwies sich als richtig, das Hotel überstand im Gegensatz zu vielen anderen Hotels in Interlaken die Krisenjahre des 1. Weltkriegs und konnte seine Stellung am Höheweg auch im Verlauf des 20. Jahrhundert verteidigen. 9.2 Konzentration auf die Infrastruktur In den kommenden Jahrzehnten wurde das Hotel bezüglich Infrastruktur und Inneneinrichtung regelmässig auf den neuesten Stand gebracht. Noch unter Eduard Strübin erfolgte 1904 die Verglasung der Restaurations-Terrasse durch - 77 -
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Barbara Frutiger Hotelarchitektur a
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