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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 5. Der S<strong>ch</strong>weizerhof als Vertreter der Hotelar<strong>ch</strong>itektur der 1850er Jahre<br />
Projekte für Wohnbauten im S<strong>ch</strong>weizer Holzstil finden si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en 1840 und<br />
1850 bei vers<strong>ch</strong>iedenen, in Deuts<strong>ch</strong>land akademis<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ulten Ar<strong>ch</strong>itekten.<br />
Ein Beispiel dafür ist das 1846 von Ferdinand Stadler entworfene Landhaus für<br />
den Zür<strong>ch</strong>er Re<strong>ch</strong>nungss<strong>ch</strong>reiber und Kir<strong>ch</strong>enhistoriker Nüs<strong>ch</strong>eler am Homberg<br />
(Abb. 33) (86). Merkmale des Baus sind ein weit vorgezogenes Da<strong>ch</strong>, das<br />
freigelegte Fa<strong>ch</strong>werk und die gesägten Verandenbrüstungen. Obwohl es si<strong>ch</strong><br />
um einen Holz-, respektive um einen Riegbau handelt, unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> die<br />
Form von Fensterrahmen und Balkonkonsolen kaum von Steinbauten, der Bau<br />
steht damit in der Na<strong>ch</strong>folge von S<strong>ch</strong>inkels "S<strong>ch</strong>weizerhäus<strong>ch</strong>en".<br />
Demgegenüber weist das wohl später entstandene Projekt zu einem Wohnhaus<br />
deutli<strong>ch</strong>ere Elemente des S<strong>ch</strong>weizer Holzstils auf (Abb. 34) (87). Das ganze<br />
Gebäude besteht aus Holz, auf strenge Symmetrie wurde verzi<strong>ch</strong>tet, die Räume<br />
sind frei angeordnet. Das Dekor im S<strong>ch</strong>weizer Holzstil findet si<strong>ch</strong>, wie bei dem<br />
Beispiel aus Robinsons Musterbu<strong>ch</strong>, hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> an der Brüstung der<br />
umlaufenden Laube im 1. Oberges<strong>ch</strong>oss, wel<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> das weit vorgezogene<br />
Giebelda<strong>ch</strong> mit überdeckt wird.<br />
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahmen in der S<strong>ch</strong>weiz vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Parkett- und Chaletfabriken den Betrieb auf, wel<strong>ch</strong>e neben vorgefertigten<br />
Parkettböden au<strong>ch</strong> Laubsägeornamente in Serienproduktion herstellten (88).<br />
Glei<strong>ch</strong>zeitig gewann der S<strong>ch</strong>weizer Holzstil au<strong>ch</strong> im Wohnbau als moderne,<br />
au<strong>ch</strong> im Ausland beliebte Bauweise, an Bedeutung und wurde immer virtuoser<br />
eingesetzt. Die industrielle Fertigung und vor allem die Te<strong>ch</strong>nik des<br />
„Klebsystems“ mit aufgenagelten, dünnen Sägezierbrettern hatte aber au<strong>ch</strong><br />
s<strong>ch</strong>on früh ihre Kritiker. Anlässli<strong>ch</strong> seines Beri<strong>ch</strong>ts zur Weltausstellung 1873 in<br />
Wien über den Holzbau äusserte si<strong>ch</strong> Friedri<strong>ch</strong> Salvisberg negativ über diese<br />
„neuen Châletformen“, da die Bauten bei dieser Anwendungsweise die „Solidität<br />
und maleris<strong>ch</strong>e Anordnung“ verlieren würden (89). Der ökonomis<strong>ch</strong>e Vorteil, den<br />
die industrielle Herstellung aufwies, war jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t von der Hand zu weisen.<br />
Im späten 19. Jahrhundert waren Holzhäuser günstig ab Katalog zu kaufen und<br />
für eine breitere Bevölkerungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>wingli<strong>ch</strong>. Der S<strong>ch</strong>weizer Holzstil<br />
wurde dank seinem bodenständigen und do<strong>ch</strong> liebli<strong>ch</strong>en Ers<strong>ch</strong>einungsbild au<strong>ch</strong><br />
für Arbeiterhäuser sowie in ländli<strong>ch</strong>en Gegenden beliebt (90). Wi<strong>ch</strong>tige<br />
Stationen bei der Neubelebung des S<strong>ch</strong>weizer Holzstils am Ende des 19.<br />
Jahrhunderts waren die s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Landesausstellungen von 1883 in Zü-<br />
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