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Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof Interlaken 1. Einleitung<br />
Ers<strong>ch</strong>einung. Wi<strong>ch</strong>tiger sind Dokumente zu Handänderungen und<br />
Liegens<strong>ch</strong>aftsverhältnissen des S<strong>ch</strong>weizerhof-Areals. Von grösster Bedeutung<br />
ist das vorgefundene Planmaterial, allem voran die Pläne des 1855/56 erbauten<br />
Hotels von Robert Roller (sen.). Es handelt si<strong>ch</strong> dabei um eine Mappe der<br />
Baueingabepläne und um vier einzelne Kartons der Baupläne, wel<strong>ch</strong>e weiteren<br />
Aufs<strong>ch</strong>luss über die Konzeption des Hotels geben. Von der Erweiterung 1862/63<br />
sind leider keine Pläne erhalten, ebenso wenig wie von der Hotelaufstockung<br />
von 1895. Hinweise dazu geben jedo<strong>ch</strong> Umbaupläne aus den Jahren zwis<strong>ch</strong>en<br />
1905-1907. Vom Saalbau ist ein Plan von 1896 erhalten. Der Neubau der<br />
Dependance von 1902 ist gut dokumentiert. Der Hauptteil des Planmaterials<br />
betrifft die Erneuerungen im Berei<strong>ch</strong> der sanitären Installationen im Hotel und in<br />
der Dependance zu Beginn des 20. Jahrhunderts und - in einer zweiten Phase -<br />
ab 1920.<br />
Einen guten Überblick über die Hotelges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te liefert Hans Mi<strong>ch</strong>el in der 1956<br />
erstellten Jubiläumss<strong>ch</strong>rift zum 100-jährigen Bestehen des Hotels S<strong>ch</strong>weizerhof.<br />
Mi<strong>ch</strong>el erwähnt darin Zeitberi<strong>ch</strong>te, wel<strong>ch</strong>e vers<strong>ch</strong>iedene Mitglieder der Familie<br />
Wirth-Strübin über den Bau, die Änderungen und Vergrösserungen des Hotels<br />
angelegt hatten (10). Diese Unterlagen verbrannten jedo<strong>ch</strong> leider, als das Hotel<br />
1971 in Flammen aufging. Sehr wertvoll sind die Hinweise auf die<br />
Entstehungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Interlakner Hotels, wel<strong>ch</strong>e der Orts<strong>ch</strong>ronist Hermann<br />
Hartmann 1913 in seinem Landband des Berner Oberlandes liefert. Einige<br />
seiner S<strong>ch</strong>lüsse können jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t unkommentiert übernommen werden.<br />
Die s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Hotelar<strong>ch</strong>itektur des 19. Jahrhunderts wurde in den<br />
vergangenen Jahren dur<strong>ch</strong> Roland Flückiger-Seiler intensiv bearbeitet. Die<br />
beiden Publikationen Hotelträume zwis<strong>ch</strong>en Glets<strong>ch</strong>ern und Palmen aus dem<br />
Jahr 2001 und Hotelträume zwis<strong>ch</strong>en Traum und Wirkli<strong>ch</strong>keit von 2003 bieten<br />
einen farbigen und umfassenden Einblick in das Thema und können als<br />
Standardwerke bezei<strong>ch</strong>net werden. Der vorliegenden Arbeit dienen sie als<br />
Grundlage und bieten zuglei<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit, das Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof<br />
innerhalb der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Hotelar<strong>ch</strong>itektur zu positionieren. Während die<br />
Thematik des Palasthotels bereits in mehreren Monographien bearbeitet wurde,<br />
ist dies im Berei<strong>ch</strong> der Hotelar<strong>ch</strong>itektur des frühen 19. Jahrhunderts und speziell<br />
der 1850er Jahren ni<strong>ch</strong>t der Fall. Dies gilt au<strong>ch</strong> für den S<strong>ch</strong>weizer Holzstil, der<br />
si<strong>ch</strong> im Hotelbau dieser Zeit als bedeutsamer Baustil erweist. Obwohl eine<br />
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