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Der Spiegel Magazin No 32 vom 04. August 2018

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Das deutsche Nachrichten-<strong>Magazin</strong><br />

Hausmitteilung<br />

Betr.: Titel, Air Berlin, Täterinnen, Äthiopien<br />

Dieser Rekordsommer fällt weniger<br />

durch seine Hitze auf als vielmehr durch<br />

seine Dürre. Ein Team von SPIEGEL-<br />

Redakteuren um Titelautor Hauke Goos<br />

schwärmte in den vergangenen Tagen<br />

aus, um in der ganzen Republik den<br />

Folgen der Trockenheit nachzuspüren.<br />

Dietmar Hipp besuchte einen Profiteur<br />

der Hitze: einen Winzer in seinem Weinberg.<br />

Hilmar Schmundt sprach mit Klimaexperten<br />

über das Extremwetter. »Für<br />

Hipp mit Winzer<br />

viele Deutsche war der Klimawandel ja<br />

bislang eher eine abstrakte Theorie, durch das Extremwetter werden seine Auswirkungen<br />

konkret erlebbar«, sagt Schmundt. »Kurzfristig ist die Dürre natürlich eine<br />

Belastung, aber mittelfristig kann sie ein Aufbruchssignal sein, um Landwirtschaft,<br />

Architektur und Städtebau so schnell wie möglich an die neuen Bedingungen anzupassen.<br />

Je länger wir damit warten, desto teurer wird das Ganze.« Seite 10<br />

STEFFEN DIEMER / DER SPIEGEL<br />

Kaum ein anderes Wirtschaftsereignis hat die Öffentlichkeit<br />

2017 so stark bewegt wie die Insolvenz der zweitgrößten<br />

deutschen Fluglinie Air Berlin. Nicht nur Vielflieger trauern<br />

den Jets mit der roten Heckflosse und den Schokoladen -<br />

herzen nach. Welche Emotionen das Thema auch bei damals<br />

beteiligten Managern und Politikern noch immer auslöst,<br />

erlebten Dinah Deckstein und Martin U. Müller, als sie<br />

versuchten, die Hintergründe des Dramas zu erkunden.<br />

Fast alle Gesprächspartner drängte es, ihre Version zu erzählen<br />

– und sich selbst in ein möglichst gutes Licht zu<br />

rücken. Das Fazit der beiden SPIEGEL-Luftfahrtexperten:<br />

Die Lufthansa spielte eine tragende Rolle. Seite 64<br />

Müller, Deckstein<br />

DOMINIK PIETSCH<br />

Als Gerichtsreporterin blickt Beate Lakotta oft in menschliche Abgründe. <strong>Der</strong> Fall<br />

einer Mutter und ihres Lebensgefährten aus dem badischen Staufen, die den zehnjährigen<br />

Sohn der Frau sexuell missbraucht und Freiern zur Vergewaltigung überlassen<br />

hatten, erschien Lakotta jedoch »wie ein Behälter mit Giftmüll: Wer damit in Kontakt<br />

gerät, der wird es nicht wieder los«. Über vieles, was im Prozess zur Sprache kam,<br />

tauschte sie sich mit niemandem aus, der nicht vor Gericht dabei war, »um anderen<br />

nicht diese Bilder in den Kopf zu setzen«. Umso schwerer, den Stoff zu Papier zu<br />

bringen. »Alles Unerträgliche, Undenkbare auszusparen ist auch eine Form von Verharmlosung«,<br />

sagt Lakotta. »Und Wegsehen ist einer der Gründe dafür, dass viele<br />

Taten unentdeckt bleiben.« Den schlimmen Fall nahm sie zum Anlass, ein Tabuthema<br />

zu recherchieren: Frauen, die Kinder missbrauchen. Seite 40<br />

STEFAN KLEINOWITZ<br />

Grill in Äthiopien<br />

Afrikakorrespondent Bartholomäus Grill ist in den<br />

vergangenen 30 Jahren mehrmals nach Äthiopien gereist,<br />

immer musste er vorsichtig sein. Denn das diktatorische<br />

Regime mochte Journalisten nicht. Dieses Mal<br />

war alles anders: Grill konnte ungehindert recherchieren,<br />

die eigent lich verschlossenen Äthiopier waren gesprächsfreudig.<br />

Die Bevölkerung ist begeistert von<br />

dem neuen Premier Abiy Ahmed, der eine epochale<br />

Wende eingeleitet hat. »Aber die Frage bleibt, ob er<br />

tatsächlich eine prosperieren de Demokratie aufbauen<br />

kann«, sagt Grill. Seite 90<br />

DER SPIEGEL Nr. <strong>32</strong> / 4. 8. <strong>2018</strong><br />

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