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CRESCENDO 6/18 Oktober-November 2018

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Teodor Currentzis, Evgeny Kissin, Adele Neuhauser, Danil Trifonov und Robin Ticciati.

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Interviews unter anderem mit Teodor Currentzis, Evgeny Kissin, Adele Neuhauser, Danil Trifonov und Robin Ticciati.

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R Ä T S E L<br />

& R E A K T I O N E N<br />

GEWINNSPIEL<br />

Wer verbirgt sich hinter diesem Text?<br />

ZICKENALARM!<br />

crescendo freut sich über die lebhaften Diskussionen auf<br />

seiner Facebook-Seite. Vor allem der Beitrag unseres<br />

Kolumnisten Axel Brüggemann mit dem Titel „Zickenalarm“<br />

über „selbstverliebte Superstars und prekäre Arbeitsverhältnisse<br />

an den Stadttheatern“ stieß auf reges Interesse.<br />

„Ich studierte beim Schwiegersohn<br />

von Antonín Dvořák“<br />

Ich stamme aus einem kleinen böhmischen Dorf – und feierte<br />

Triumphe in New York! Künstlerischer Eigensinn und die politischen<br />

Umstände führten mich um die halbe Welt. Meine fantasievolle,<br />

rhythmusbetonte Kammermusik ist eine wahre Fundgrube<br />

für virtuose Bläser.<br />

Mit 15 Jahren schon trat ich ins Prager Konservatorium ein<br />

und studierte Violine beim Schwiegersohn von Antonín Dvořák.<br />

Wegen fehlender Anpassungsbereitschaft warf man mich zweimal<br />

raus, später aber war ich Geiger bei der Tschechischen Philharmonie<br />

und machte das Musiklehrer-Diplom. Doch irgendwann wurde<br />

mir der musikalische Horizont in Prag zu eng, und so ging ich nach<br />

Paris, wo ich Kompositionsschüler von Albert Roussel wurde.<br />

Eigentlich aber war es so: Ich ging nach Frankreich, um meine<br />

Ansichten bestätigt zu finden! Paris war der Befreiungsschlag für<br />

meine bis dato sehr eingeschränkte Kreativität. 1939 aber besetzte<br />

das NS-Regime erst meine tschechische Heimat, 1940 auch Paris.<br />

Und so floh ich mit meiner französischen Ehefrau nach Amerika.<br />

Die Flucht über die Pyrenäen, Spanien und Portugal bis New Jersey<br />

dauerte fast zehn Monate. Gelohnt hat sie sich: In den USA wurde<br />

ich einer der meistgespielten Komponisten. 1953 wurde ich amerikanischer<br />

Staatsbürger, kam später aber wieder zurück nach Europa.<br />

Die letzte Ruhe fand ich in der Schweiz.<br />

RÄTSEL LÖSEN UND EINE<br />

CLAUDIO ABBADO-BOX<br />

GEWINNEN!<br />

Wer ist hier gesucht? Wenn Sie die<br />

Antwort kennen, dann nehmen Sie an der<br />

Verlosung teil unter www.crescendo.de/<br />

mitmachen. Diese CD-Box können Sie<br />

gewinnen: „Claudio Abbado & Berliner Philharmoniker. The Complete<br />

Deutsche Grammophon Recordings“. Einsendeschluss ist der 11.11.20<strong>18</strong>.<br />

Gewinnerin unseres letzten Gewinnspiels ist Maria Walburger aus<br />

Jettingen-Scheppach. Die Lösung lautete: Johannes Brahms.<br />

ABB.: DIGITALE BIBLIOTHEK GALLICA<br />

Die folgenden Kommentare wurden im Original und<br />

ohne Rechtschreibkorrektur übernommen.<br />

Friederike Rentzsch Ich verstehe den Kern des Artikels,<br />

aber eine Neiddiskussion empfinde ich als nicht zielführend.<br />

Die Posterboys und -girls der Klassikbranche sind abgehoben?<br />

Vielleicht. Ich sehe unser Problem vielmehr darin, dass kaum<br />

einer mehr Musik macht = ein Instrument auch nur halbwegs<br />

beherrscht.<br />

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Guido Krawinkel Demut, ja, Demut ist nie verkehrt ...<br />

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Thomas Quasthoff Die großen Namen füllen halt die Opernhäuser<br />

und Konzerthallen,auch wenn Intendanten wie in Slalzburg<br />

Sänger puschen,und diese Sänger sich in Rollen puschen<br />

lassen,die sie nicht beherrschen.Kein Kritiker traut sich zu<br />

sagen,dass der diesjährige Salzburger Sarastro ein immer größeres<br />

technisches Problem hat.Er drückt seine Stimme knödelnd in<br />

eine Lage,die er nicht beherrscht.Wichtig ist die Sensation,ein<br />

lyrischer Bariton singt Sarastro,wie im Zirkus.<br />

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Sigfried Schibli Was den Salzburger Sarastro betrifft, habe<br />

ich den gegenteiligen Eindruck: Habe noch nie ein so einhelliges<br />

Bashing durch die Musikkritik erlebt. Übrigens zu Recht. Da haben<br />

sich die Kritiker durchaus getraut, einem Promi-Sänger an<br />

den Karren zu fahren.<br />

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Hans-Jürgen Mende Ich finde die Diskussion überflüssig und<br />

nicht ungefährlich, denn es ist Wasser auf die Mühlen derjenigen,<br />

die der Meinung sind, es sollten keinerlei Steuergelder für<br />

Theater in öff. Hand aufgewendet werden.<br />

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Karlheinz Schöberl Denn Text von Axel Brüggemann noch<br />

einmal lesen! Einige Argumentationen und Meinungen entfernen<br />

sich zu sehr vom ursprünglichen Text. Oper war immer Luxus<br />

und wird es wohl auch in Zukunft bleiben-solange man sie finanzieren<br />

kann.<br />

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Axel Brüggemann Es geht hier nicht um Bashing oder Neid,<br />

es geht um das Bewusstsein, dass auch Gagen von Superstars am<br />

Ende steuerfinanziert sind, und man dafür eine Bringschuld, was<br />

Offenheit gegenüber dem Publikum betrifft, erwarten kann.<br />

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FOTO: FACEBOOK<br />

38 w w w . c r e s c e n d o . d e — <strong>Oktober</strong> – <strong>November</strong> 20<strong>18</strong>

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