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CRESCENDO 6/18 Oktober-November 2018

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Teodor Currentzis, Evgeny Kissin, Adele Neuhauser, Danil Trifonov und Robin Ticciati.

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Interviews unter anderem mit Teodor Currentzis, Evgeny Kissin, Adele Neuhauser, Danil Trifonov und Robin Ticciati.

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O U V E R T Ü R E<br />

Dr. Goeths Kuriosa<br />

WIE GROSSE KOMPONISTEN LIEBEN – TEIL 2<br />

Wolfgang Amadeus Mozart: Der Scherzkeks<br />

„Krallerballer – Spitzignas – Bagatellerl“<br />

Mozart war ein Kindskopf mit Hang zur Blödelei und<br />

derben Späßen. Diese Frohnatur spiegelt sich auch in<br />

den Briefen an sein „liebstes Weibchen“ Constanze<br />

Weber wider, auch wenn die neunjährige Ehe bis zu<br />

Mozarts Tod nicht immer ganz rund lief: Constanze<br />

verprasst die nicht gerade ärmlichen Einkünfte<br />

Mozarts und ist aufgrund ihrer sechs Schwangerschaften<br />

oft krank und bettlägerig. Währenddessen<br />

lässt Mozart bei hübschen Damen außerhalb des<br />

ehelichen Betts nichts anbrennen.<br />

„Liebstes bestes Weibchen!<br />

Liebstes Weibchen, hätte ich doch auch schon einen Brief von Dir!<br />

Wenn ich Dir alles erzählen wollte, was ich mit Deinem lieben Porträt<br />

anfange, würdest du wohl oft lachen. Zum Beispiel, wenn ich es<br />

aus seinem Arrest herausnehme und sage: „Grüß Dich Gott, Stanzerl!<br />

Grüß dich Gott, Spitzbub – Krallerballer – Spitzignas – Bagatellerl –<br />

schluck und druck!“ – Und wenn ich es wieder hineintue, so lasse ich es<br />

so nach und nach hinunterrutschen, und sage immer „Nu – Nu – Nu –<br />

Nu!“, aber mit dem gewissen Nachdruck den dieses so vielbedeutende<br />

Wort erfordert und bei dem letzten schnell: „Gute Nacht, Mauserl,<br />

schlaf gesund!“ – Nun glaube ich, so ziemlich was Dummes (für die<br />

Welt wenigstens) hingeschrieben zu haben, für uns aber, die wir uns so<br />

innig lieben, ist es gerade nicht dumm. – Heute ist der sechste Tag, dass<br />

ich von Dir weg bin, und bei Gott, mir scheint es schon ein Jahr zu sein.<br />

– Du wirst wohl oft Mühe haben, meinen Brief zu lesen, weil ich in Eile<br />

und folglich etwas schlecht schreibe. – Adieu liebe einzige – der Wagen<br />

ist da [...]. Lebe wohl und liebe mich ewig so wie ich Dich; ich küsse Dich<br />

Millionenmal auf das zärtlichste und bin ewig<br />

Dein Dich zärtlich liebender Gatte<br />

W. A. Mozart. Dresden, den 13. April 1789, um 7 Uhr früh<br />

Mehr Briefe des Komponisten: „Mozarts Briefe 1769-1791“ (Nexx Verlag),<br />

Neuausgabe der 1924 vom Insel-Verlag herausgegebenen Briefsammlung<br />

HINTER DER BÜHNE<br />

Die Welt von crescendo lebt von den Künstlern und Mitarbeitern,<br />

die sie mit Leben füllen. Deshalb der gewohnte Blick hinter die Kulissen der Produktion.<br />

DAS NEUE TEAM<br />

Wenn die leitende Redakteurin in Elternzeit geht, ist Handeln<br />

angesagt. Und während Dr. Maria Goeth Mutterfreuden<br />

entgegensieht, müssen die Aufgaben vorübergehend anderweitig<br />

vergeben werden. Wir haben sie gleich auf mehrere<br />

Schultern verteilt, die allesamt obendrein auch schon ein paar<br />

Jahre crescendo-Erfahrung auf dem Buckel haben: Barbara<br />

Schulz (Mitte) übernimmt die Redaktionsleitung und die<br />

Ressorts „Künstler“ und „Lebensart“, Ruth Renée Reif<br />

kümmert sich um „Hören & Sehen“ sowie „Erleben“, während<br />

Klaus Härtel die „Ouvertüre“ beisteuert.<br />

FOTOS: PRIVAT<br />

8 w w w . c r e s c e n d o . d e — <strong>Oktober</strong> – <strong>November</strong> 20<strong>18</strong>

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