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CRESCENDO 6/18 Oktober-November 2018

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Teodor Currentzis, Evgeny Kissin, Adele Neuhauser, Danil Trifonov und Robin Ticciati.

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Interviews unter anderem mit Teodor Currentzis, Evgeny Kissin, Adele Neuhauser, Danil Trifonov und Robin Ticciati.

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E R L E B E N<br />

30. <strong>November</strong> bis 16. Dezember, Salzburg<br />

BOTSCHAFT DER LIEBE UND DES FRIEDENS<br />

Die Hirtenkinder vom<br />

Salzburger Adventsingen<br />

FOTO: SALZBURGER ADVENTSINGEN<br />

Das Salzburger Adventsingen feiert 200 Jahre Stille Nacht! Heilige<br />

Nacht! Während der Christmette <strong>18</strong><strong>18</strong> erklang das für viele schönste<br />

aller Weihnachtslieder zum ersten Mal. Seit 2011 zählt es zum immateriellen<br />

Kulturerbe Österreichs. Aushilfspriester Joseph Mohr und<br />

Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber schufen es in einer Zeit des Umbruchs.<br />

Nach dem Fall Napoleons erhielt Europa eine neue Ordnung.<br />

Der für Salzburg wichtige Salztransport auf der Salzach stand infrage.<br />

Denn der Fluss bildete die neue Grenze zwischen dem Habsburgerreich<br />

und dem Königreich Bayern. Die Oberndorfer Salzschiffer mussten<br />

um Arbeit und Verdienst bangen. Das Salzburger Adventsingen erinnert<br />

mit einem szenischen Spiel an die Not der Salzschiffer. Alle zehn<br />

Jahre wird das Lied angestimmt, mit dem Gruber und Mohr vor 200<br />

Jahren die Hoffnung auf Frieden und bessere Zeiten zum Ausdruck<br />

brachten. Im Jubiläumsjahr erklingt es wieder. Eine Botschaft der Liebe<br />

und des Friedens ist das schlichte Lied, das in 300 Sprachen übersetzt<br />

wurde und alle Welt berührt. Die Veranstaltungen sind ausverkauft.<br />

Aber da es Rückläufe gibt, kann man mit Glück doch noch eine Karte<br />

ergattern. Und 2019 gibt es wieder ein Adventsingen mit einem neuen<br />

szenischen Spiel: DerSterngucker.<br />

Salzburg, Großes Festspielhaus, www.salzburgeradventsingen.at<br />

erklingt sie in den Räumen des Bauhauses. Auf der Bauhausbühne inszeniert<br />

Johannes Weigand Europera V für zwei Sänger, einen Pianisten und<br />

einen Grammofonspieler. Es entstand im Todesjahr von John Cage und<br />

ist das letzte des Zyklus, mit dem er 1987 begann, in die europäische<br />

Operntradition einzudringen. Aus Fragmenten unterschiedlicher Opern<br />

baute er Szenarien zusammen, die verblüffende Sinnzusammenhänge<br />

offenbaren. Der Beginn des Zyklus wurde seinerzeit in Frankfurt uraufgeführt<br />

und veranlasste Cage zu der Feststellung: „200 Jahre haben uns<br />

die Europäer ihre Opern geschickt. Nun schicke ich sie alle zurück.“<br />

Dessau, Bauhaus, www.bauhaus-dessau.de<br />

23. <strong>November</strong> bis 2. Dezember<br />

BADEN-BADEN HERBSTFESTSPIELE<br />

Yehudi Menuhin und Maurice Béjart waren neugierig,<br />

persische Musik kennenzulernen. Besuchern<br />

der Herbstfestspiele wird dieses Vergnügen<br />

zuteil. Im Entdecker-Konzert des Cellisten<br />

Kian Soltani (Foto) und dem Shiraz Ensemble<br />

begegnen einander klassische europäische und<br />

persische Musik. Gemäß der Tradition, die sich<br />

im 19. Jahrhundert herausgebildet hat, beginnt die persische Suite mit<br />

einer schnellen instrumentalen Einleitung. Dann folgt, instrumental begleitet,<br />

ein langer Gesangsteil. Sepideh Raissadat singt klassische persische<br />

Lieder. Ähnlich wie die Poesie sich eines festen Vorrats an Bildern<br />

und Formeln bedient, ist auch die persische Musik an ein Kompendium<br />

von Melodien gebunden. Komponisten und Interpreten kommt die Aufgabe<br />

zu, diesen Vorrat mit kunstvollen Verzierungen immer feiner auszugestalten.<br />

Am Ende spielt Kian Soltani seinen Persian Fire Dance.<br />

Baden-Baden, Festspielhaus, www.festspielhaus.de<br />

21. und 22. <strong>November</strong><br />

GÜTERSLOH GIUSTINO<br />

Mit wilden Kämpfen gegen einen Bären, ein Seeungeheuer<br />

und den Meeressturm gewinnt der<br />

Bauernbursche Giustino Krone und Frau. Die<br />

Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Figli<br />

aus Mailand bringt Händels Oper Giustino mit<br />

barocken Bühneneffekten und zauberhaft gestalteten<br />

Puppen auf die Bühne. Die Kompanie,<br />

deren Anfänge zurückreichen bis ins <strong>18</strong>. Jahrhundert, verfügt über einen<br />

enormen Fundus an Marionetten, Kostümen, Accessoires und Skripten,<br />

darunter auch Szenarien der Commedia dell’arte. Bedeutende Bildhauer<br />

waren am Fertigen der Köpfe beteiligt. Das raffinierte Spiel der Hände<br />

und ein System aus Fäden und Gelenkmechanismen vermögen es, den<br />

Puppen eine Vielfalt an Ausdrucks- und Bewegungsnuancen zu entlocken.<br />

Musikalisch werden sie von einem Sängerensemble und der auf Originalinstrumenten<br />

spielenden Lautten Compagney Berlin unterstützt.<br />

Gütersloh, Theater, www.theater-gt.de<br />

42 w w w . c r e s c e n d o . d e — <strong>Oktober</strong> – <strong>November</strong> 20<strong>18</strong>

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