3-20_DER_Mittelstand_web
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<strong>DER</strong> MITTELSTAND. 3 | <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
DEUTSCHLAND<br />
13<br />
Was muss man, wenn Personen von Risikogruppen mit jüngeren<br />
Personen in einem Haushalt wohnen, zum Schutz der Personen<br />
der Risikogruppe tun?<br />
S. B.: Wenn niemand hustet und niest, dann braucht man keinen<br />
Schutz. Diese Leute scheiden das Virus nicht in bedeutendem Maße<br />
aus. Nicht jeder Diabetiker, nicht jeder ältere Mensch über 50<br />
ist gefährdet, sondern es ist nur eine ganz kleine Gruppe von Menschen,<br />
die ohnehin gegenüber jedem Infektionserreger vor allen Dingen<br />
der Atemwege gefährdet sind. Ich finde die Maßnahmen absolut<br />
nicht angebracht. Wir brauchen keine Maßnahmen. Sie können<br />
diese Maßnahmen auch nicht ansetzen, wenn Sie vor der nächsten<br />
Grippewelle stehen, und das werden Sie bald tun. Ja, dann sind<br />
Sie ruiniert.<br />
K. P.: Meine Einstellung geht sehr stark dahin, dass wir die Belange<br />
der Jüngeren doch deutlicher in den Vordergrund stellen müssen.<br />
Die Menschen, die mit den Jungen dann tatsächlich keinen Kontakt<br />
mehr haben wollen, müssen für sich Entscheidungen treffen und<br />
sich dann tatsächlich isolieren. Sie können sich ja in Quarantäne begeben.<br />
Aber ich finde, wir müssen die Jüngeren jetzt wieder loslassen.<br />
Wir müssen möglich machen, dass sie zur Schule gehen und in<br />
gewisser Weise auch, dass sie zumindest in diesen Kreisen und vielleicht<br />
etwas schneller die Durchseuchung erhöhen, als uns das erklärt<br />
wird, dass es sinnvoll ist mit diesem Eins-zu-Eins-Verhältnis.<br />
Warum versuchen wir da nicht einen Unterschied zu machen und sagen:<br />
Die Jüngeren haben auch Rechte!<br />
Fazit Dr. Hans-Joachim Petersohn: Das durchschnittliche Lebensalter<br />
der Verstorbenen in Schweden liegt über der durchschnittlichen<br />
Lebenserwartung des Menschen und die Anzahl der Verstorbenen<br />
unter der Anzahl der Toten während der Influenza-Pandemie <strong>20</strong>18.<br />
Die Maßnahmen sind demnach überzogen.<br />
Es besteht noch erheblicher Forschungsbedarf, wir wissen zu wenig<br />
über dieses Coronavirus, zum Beispiel, welche Faktoren es besonders<br />
aggressiv und damit Cluster möglich machen wie beispielsweise<br />
Feinstaubbelastungen (Studie: New York State University).<br />
Das Interview führte Senator h.c. Dr. med. Hans-Joachim Petersohn<br />
Gut zu wissen<br />
Covid-19 stellt auch den Arbeitsalltag im BVMW auf den Kopf. Seit<br />
Anfang März finden daher die Veranstaltungen erfolgreich virtuell statt.<br />
In über 30 Webinaren in der Woche informieren wir Mitglieder zu den für<br />
den <strong>Mittelstand</strong> relevanten Themen in der Coronakrise. Eine Übersicht<br />
finden Sie unter<br />
www.bvmw.de/coronavirus/<strong>web</strong>inare<br />
Professor Dr. Klaus Püschel<br />
Professor Dr. Klaus Püschel ist seit 1991<br />
Professor und Direktor des Instituts für Rechtsmedizin<br />
des Universitätsklinikums Hamburg-<br />
Eppendorf. Seine Forschungsschwerpunkte<br />
sind die Forensik, forensische Bildgebung,<br />
Obduktion, Gewaltopfer, Drogentod und die<br />
Untersuchung archäologischer Funde.<br />
Professor Dr. Sucharit Bhakdi<br />
Professor Dr. Sucharit Bhakdi war von 1991 bis<br />
<strong>20</strong>12 Leiter des Instituts für medizinische<br />
Mikrobiologie und Hygiene an der Johannes-<br />
Gutenberg-Universität in Mainz. In der Malariaund<br />
Denguefieber-Forschung leistete er<br />
wichtige Beiträge.<br />
Senator h.c. Dr. med. Hans-Joachim<br />
Petersohn<br />
Chefarzt des Salutomed Zentrums Düsseldorf<br />
Sportmedizin, Osteopathie, Umweltmedizin,<br />
Naturheilverfahren<br />
Dozent in der DGMSM<br />
Vorsitzender der Kommission Gesundheit des<br />
BVMW seit <strong>20</strong>04