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<strong>DER</strong> MITTELSTAND. 3 | <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
DEUTSCHLAND<br />
7<br />
Mehrwertsteuer für<br />
Gastronomie gesenkt<br />
Die Gastronomiebetriebe wurden von den Corona-Maßnahmen am<br />
härtesten getroffen. Die Branche hat laut einer Analyse des Ifo-<br />
Instituts von Ende April Umsatzeinbußen in Höhe von 68 Prozent<br />
erfahren, und 99 Prozent der Beschäftigten sind von Kurzarbeit betroffen.<br />
Um die Gastronomen zu unterstützen, beschloss das Bundesfinanzministerium<br />
nun Steuererleichterungen: Der Mehrwertsteuersatz<br />
von 19 Prozent wird auf sieben Prozent gesenkt. Diese<br />
Regelung gilt ab Juli <strong>20</strong><strong>20</strong> bis Ende Juni <strong>20</strong>21. Die Erleichterung<br />
greift jedoch nur bei einer Bewirtung vor Ort.<br />
Merkel bekräftigt Erhöhung<br />
des Klimaziels<br />
Rettet Gutachten zu Corona KMU<br />
vor Insolvenz?<br />
Ein Rechtsgutachten über Entschädigungen für Unternehmen,<br />
die durch die Coronakrise finanzielle Schwierigkeiten haben,<br />
hat Steuerrechtsexperte Harald Nickel aus Hanau (BVMW-Mitglied)<br />
erarbeitet. Nickel verfasste das Gutachten im Auftrag von<br />
Fachärzten mit Ex-Verfassungsrichter Professor Ulrich Rommelfanger.<br />
Das Rechtgutachten legt fest, dass „alle Betriebe […]<br />
schon nach geltendem Polizei- und Ordnungsrecht für Schließungen<br />
und faktische Berufsverbote entschädigt werden [müssen]“.<br />
Auch beruft sich Nickel auf im Bundesinfektionsschutzgesetz<br />
aufgeführte Entschädigungen für „Sonderopfer“: „Diese<br />
müssen nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz für Kleinunternehmer<br />
genauso gelten wie für Quarantäne-Opfer oder<br />
Kurzarbeiter.“<br />
www.nickel.de<br />
Abschaffung des Solardeckels<br />
steht noch immer aus<br />
Die vieldiskutierte 52-Gigawatt Grenze zur Förderung von Solarenergie<br />
wartet immer noch auf ihre Abschaffung. Nach dem<br />
Überschreiten der Grenze, welche die bundesweite Leistung von<br />
Photovoltaikanlagen umfasst, wird nach der Regelung im Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) die staatliche Förderung von kleinen<br />
und mittleren Anlagen eingestellt. Es wird allgemein angenommen,<br />
dass diese Grenze im Sommer <strong>20</strong><strong>20</strong> erreicht wird. Durch die fehlende<br />
Förderung drohen massive Investitionsrückgänge, welche auf<br />
lange Sicht nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Forschung und<br />
Klimawende in Gefahr bringen würden. Die Bundesregierung hat<br />
schon mehrfach angekündigt, den Deckel abzuschaffen. Bisher ist<br />
jedoch keine Streichung des Artikels vorgenommen worden.<br />
Fotos: © Sergey Nivens von www.stock.adobe.com; © ink drop von www.stock.adobe.com<br />
Angela Merkel hat sich für eine Erhöhung des Emissionsminderungsziel<br />
der EU für das Jahr <strong>20</strong>30 ausgesprochen. Derzeit<br />
sieht das EU-Klimaziel eine verbindliche Reduzierung von<br />
Emissionen um <strong>20</strong> Prozent bis <strong>20</strong><strong>20</strong> und um 40 Prozent bis<br />
<strong>20</strong>30 vor. Die Kanzlerin befürwortete jetzt eine Erhöhung auf<br />
50 oder gar 55 Prozent und sprach sich somit für einen schärferen<br />
deutsche Klimaplan aus. Trotz der Ankündigung von<br />
Merkel hat Deutschland immer noch keinen konkreten nationalen<br />
Klimaplan vorgelegt. Die Frist für die Pläne war der<br />
31. Dezember <strong>20</strong>19, die EU-Kommission ermahnte Deutschland<br />
bereits im Februar. Damals versprach die Bundesregierung,<br />
den nationalen Klimaplan bald möglichst nachzureichen.<br />
BVMW legt erstmals<br />
<strong>Mittelstand</strong>sindex vor<br />
Im Juli <strong>20</strong><strong>20</strong> wird der BVMW erstmals einen <strong>Mittelstand</strong>sindex<br />
vorstellen. Das Institut für <strong>Mittelstand</strong>sforschung (IfM) in<br />
Bonn hat für unseren Verband einen Index ermittelt, der die Belastungen<br />
mittelständischer Unternehmen aus Steuern und<br />
Versicherungen ermittelt. Zur Messung herangezogen werden<br />
Ertragssteuern (Einkommensteuer, Gewerbesteuer) und Sozialversicherungsbeiträge<br />
(Renten-, Kranken,- Arbeitslosen- und<br />
Pflegeversicherungsbeitrag). Der Index dient der Ermittlung<br />
von Reformbedarf im Steuerrecht und sozialen Sicherungsthemen.<br />
Planmäßig soll die Studie Anfang Juli in den Bundestagsausschüssen<br />
Finanzen, Haushalt, Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />
sowie in den Medien vorgestellt werden.