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22 EUROPA<br />

<strong>DER</strong> MITTELSTAND. 3 | <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Europa<br />

News<br />

Europäische Investitionsbank-<br />

Gruppe bietet Corona-Hilfen<br />

Von der Corona-Pandemie betroffene Unternehmen können finanzielle<br />

Unterstützung von der Europäischen Investitionsbank-Gruppe<br />

(EIBG) in Anspruch nehmen. Dies hat die EIBG gemeinsam mit der<br />

Europäischen Kommission beschlossen. Vorgesehen sind Unterstützungsmaßnahmen<br />

in Höhe von 40 Milliarden Euro in Form von<br />

Überbrückungskrediten, Zahlungsaufschüben sowie weitere Maßnahmen,<br />

um Liquiditäts- und Betriebsmitteleinschränkungen für<br />

KMU und Midcaps entgegenzuwirken.<br />

Das Hilfspaket umfasst folgende Maßnahmen:<br />

n Spezielle Garantiesysteme für Banken, die auf bestehenden EIB-<br />

Programmen basieren und mit sofortiger Wirkung Finanzmittel in<br />

Höhe von bis zu <strong>20</strong> Milliarden Euro mobilisieren<br />

n Ausgewiesene Liquiditätslinien an Banken, um eine zusätzliche<br />

Unterstützung von bis zu 10 Milliarden Euro zur Sicherung von<br />

Betriebskapital in KMU und Midcaps sicherzustellen<br />

n Spezielle Kaufprogramme für Asset-Backed Securities (ABS), mit<br />

denen Banken Risiken von KMU-Kreditportfolien übertragen können,<br />

um weitere 10 Milliarden Euro an Unterstützung<br />

zu mobilisieren.<br />

https://bvmw.info/eu-investitionsbank-coronahilfen<br />

<strong>Mittelstand</strong>spräsident Mario Ohoven mit Ursula von der Leyen, Präsidentin<br />

der Europäischen Kommission.<br />

Starkes Europa in Zeiten<br />

der Coronakrise<br />

Anfang April hat die außerordentliche Mitgliederversammlung<br />

des europäischen <strong>Mittelstand</strong>sverbandes<br />

European Entrepreneurs CEA-PME<br />

stattgefunden. Dabei haben die <strong>Mittelstand</strong>sverbände eine<br />

Resolution an die Europäische Union formuliert, die für Solo-<br />

Selbständige und KMU direkte Zuschüsse durch ein unbürokratisches<br />

Soforthilfeprogramm fordert. Außerdem wurde eine<br />

Exit-Strategie beschlossen: Das Strategiepapier „Reload Europe<br />

Strategy“ setzt sich für Liquiditätsmaßnahmen für alle KMU und<br />

Selbstständigen in der gesamten EU sowie ein Europäisches<br />

Reload-SME-Programm ein.<br />

Als größter freiwillig organisierter europäischer <strong>Mittelstand</strong>sverband<br />

spricht European Entrepreneurs mit seinem Partner<br />

ESBA (European Small Business Alliance) für 34 <strong>Mittelstand</strong>sverbände.<br />

Daten sollen zurück nach Europa<br />

Die dänische Digitalkommissarin Margrethe Vestager und ihr<br />

französischer Kollege Thierry Breton, der für den Binnenmarkt<br />

zuständig ist, haben eine neue Digitalstrategie vorgestellt. Nach<br />

Ansicht von Experten ist die europäische Industrie dringend auf<br />

einen „Binnenmarkt für Daten“ angewiesen. Bisher liegt der digitale<br />

Rohstoff schwer zugänglich in privaten und öffentlichen<br />

Speichern, noch dazu meist in Servern und Clouds weit außerhalb<br />

der EU. Es gehe darum, den Datenschatz zu heben und zurück<br />

nach Europa zu bringen. Konsultationen über die Konturen<br />

eines europäischen Datenmarkts sind bereits angelaufen.<br />

Rund zwei Milliarden Euro will die Kommission in eine Technik<br />

investieren, damit auch kleine Cloud-Speicher „made in EU“<br />

miteinander verknüpft werden können. Im Mittelpunkt stehen<br />

ferner Anwendungen für Künstliche Intelligenz, ein Gebiet, auf<br />

dem Deutschland und Frankreich künftig enger zusammenarbeiten<br />

wollen.<br />

https://bvmw.info/europa-digitalstrategie<br />

Absage an Einheitsmindestlohn<br />

Einen Mindestlohn für alle wird es nicht geben, stellt die EU-Kommission<br />

klar. „Wir müssen einen Konsens finden, der hohe Standards<br />

bei der Lohnfestsetzung fördert und gleichzeitig die wirtschaftliche<br />

und soziale Annäherung in der EU unterstützt“, sagte der<br />

für Beschäftigung zuständige Kommissar Nicolas Schmid. Die Tarifverhandlungssysteme<br />

und die Autonomie der Sozialpartner sollen<br />

geachtet werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt laut Kommission<br />

in den Händen nationaler Behörden sowie der Sozialpartner.<br />

Dieses Bekenntnis könnte die Debatte etwas beruhigen. Vorbehalte<br />

sind trotzdem angebracht. Eine europäische Gleichstellungsstrategie,<br />

eine Arbeitslosenrückversicherung und ein Plan zu mehr Lohntransparenz<br />

sollen folgen. Hierzu erwartet die Kommission bis November<br />

Vorschläge.<br />

www.arbeitsrechte.de/mindestlohn-europa/<br />

Fotos: © sdecoret von www.stock.adobe.com; © nakedking von www.stock.adobe.com

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