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<strong>DER</strong> MITTELSTAND. 3 | <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

DEUTSCHLAND<br />

9<br />

Eine Branche in Not: Berliner Gastronomen haben 800 Stühle vor dem Brandenburger Tor aufgestellt, um für Lockerungen der Corona-Restriktionen zu demonstrieren.<br />

Brandbrief an die deutsche Politik (11. April <strong>20</strong><strong>20</strong>)<br />

(…)<br />

Aus Sicht des <strong>Mittelstand</strong>s sind jedoch Zweifel an der Zielgenauigkeit<br />

und damit an der Wirksamkeit der Milliardenprogramme angebracht.<br />

Gerade im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen sowie unter<br />

Selbständigen droht ein Kahlschlag, der unser mittelständisch geprägtes<br />

Land dauerhaft verändern würde.<br />

(…)<br />

Die beschlossene 100-Prozentige Haftungsübernahme durch den<br />

Bund ist daher nur folgerichtig. Zu einer Mogelpackung wird sie jedoch,<br />

wenn Unternehmen diese richtige Weichenstellung durch zusätzliche<br />

Belastungen erkaufen müssen. Um Betriebe und Arbeitsplätze<br />

zu retten, fordern wir Sie auf, auf Zinsen zu verzichten.<br />

(…)<br />

Konkret schlagen wir folgende Maßnahmen vor, die den <strong>Mittelstand</strong><br />

und die Wirtschaft insgesamt zielgenau, rasch und nachhaltig entlasten<br />

würden:<br />

1. Stromsteuer und EEG-Umlage werden vorübergehend<br />

ausgesetzt.<br />

2. Der Solidaritätszuschlag wird sofort und für alle rückwirkend<br />

zum 1. Januar <strong>20</strong><strong>20</strong> abgeschafft.<br />

3. Die Anfang März geleisteten Steuervorauszahlungen für<br />

die kommenden drei Monate werden den Unternehmen<br />

rückerstattet.<br />

4. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern beim Kurzarbeitergeld<br />

freiwillig 100 Prozent ihres Gehaltes auszahlen, erlassen die<br />

Sozialversicherungsträger bis auf Weiteres 100 Prozent der<br />

Beiträge.<br />

5. Die Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge wird<br />

zurückgenommen.<br />

6. Außenzölle werden temporär ausgesetzt.<br />

7. Die Lkw-Maut bei Leerfahrten wird zeitlich befristet<br />

ausgesetzt.<br />

(…)<br />

Ebenso beispiellos wie die Rettungsmaßnahmen des Staates sind<br />

die Eingriffe in die Versammlungsfreiheit, die Bewegungsfreiheit, die<br />

Gewerbefreiheit, die Religionsfreiheit, die Freiheit der Lehre sowie<br />

das Recht auf Bildung und – last but not least – Eigentumsrechte.<br />

(…)<br />

Sehr geehrte Frau Merkel, wenn Sie (…) mit den Ministerpräsidenten<br />

über das weitere Vorgehen beraten, dann erwarten der <strong>Mittelstand</strong><br />

und die Wirtschaft insgesamt eine Strategie, unter welchen Voraussetzungen,<br />

auf welche Weise und wann das Land wieder hochgefahren<br />

werden soll. Denn es besteht die akute Gefahr, dass die Nebenwirkungen<br />

der Medizin mehr Schaden anrichten als die Krankheit.<br />

Allein die Vorlage einer Exit-Strategie ist geeignet, der Wirtschaft und<br />

den Beschäftigten wieder Zuversicht zu vermitteln.<br />

(…)<br />

Offener Brief an die deutsche Politik (2. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>)<br />

(…)<br />

Unser Land steht vor dem größten Konjunktureinbruch seit dem<br />

Zweiten Weltkrieg. Trotz eines staatlichen Rettungspakets von mehr<br />

als einer Billion Euro droht eine Pleitewelle unbekannten Ausmaßes,<br />

die die Existenz Hunderttausender Menschen binnen weniger Wochen<br />

vernichten könnte.<br />

(…)<br />

Wir fordern, dass künftig die Erfordernisse der Wirtschaft in Ihrer Corona-Politik<br />

einen deutlich höheren Stellenwert erhalten als bislang.<br />

(…)<br />

Wir sehen bei einer Fortsetzung der bisherigen Politik die erhebliche<br />

Gefahr einer dauerhaften Abhängigkeit der Wirtschaft von staatlichen<br />

Transferleistungen. Das Coronavirus wird mit der Entwicklung<br />

eines Impfstoffs in absehbarer Zeit eingedämmt werden können,<br />

die Veränderungen der wirtschaftlichen Lebensgrundlagen unseres<br />

Landes könnten bis dahin irreversibel sein.<br />

(…)<br />

Beenden Sie die einseitige Fixierung auf eine rein virologische Sichtweise<br />

und damit das gefährliche Spiel mit den Zukunftschancen dieses<br />

Landes. Es geht um das Schicksal des deutschen <strong>Mittelstand</strong>s.<br />

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