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Nr. 78 - Frühling 2021

Hauts-de-France: musikalische Waldbäder Loire-Tal: im Reich der Blumenkönigin Burgund: ein essbarer Wald Nouvelle-Aquitaine: der Nabel der Welt Provence: die 27100 Jahre alte Hand eines Künstlers Alexandre Dumas: Wie der Vater, der Sohn Chantals Rezept: Crème catalane Produkt: Le parapluie de Cherbourg

Hauts-de-France: musikalische Waldbäder
Loire-Tal: im Reich der Blumenkönigin
Burgund: ein essbarer Wald
Nouvelle-Aquitaine: der Nabel der Welt
Provence: die 27100 Jahre alte Hand eines Künstlers
Alexandre Dumas: Wie der Vater, der Sohn
Chantals Rezept: Crème catalane
Produkt: Le parapluie de Cherbourg

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unschätzbaren Wert faktisch nicht vor dem Anstieg des<br />

Wassers retten kann, muss man es in einer anderen Form<br />

für die Nachwelt erhalten. Dies ist die Herausforderung<br />

des Projekts Cosquer 2, das 2022 in der Einweihung einer<br />

exakten Nachbildung der Höhle in Marseille münden soll.<br />

Cosquer 2, die ersehnte Nachbildung<br />

Der Gedanke, eine Nachbildung der Grotte Cosquer<br />

nach den in Frankreich gut bekannten und erfolgreichen<br />

Vorbildern der Höhlen von Lascaux und Chauvet zu realisieren,<br />

drängte sich daher letztlich auf. Die Region Provence-Alpes-Côte<br />

d’Azur, die ein wichtiger Akteur dieser<br />

Operation ist, sieht darin gleich drei bedeutende Vorteile:<br />

ein dem Untergang geweihtes Kulturgut schützen, das<br />

Kulturgut der Öffentlichkeit an einem gut zugänglichen<br />

Ort präsentieren und – der politisch bedeutendste Aspekt<br />

– « es in gewisser Weise ermöglichen, sich über die Klimaerwärmung<br />

bewusst zu werden ». Nicht zu vernachlässigen<br />

ist zudem laut Renaud Muselier, dem Präsidenten der<br />

Region, dass dadurch 2022 eine neue Sehenswürdigkeit<br />

eröffnen wird, die « bereits im ersten Jahr 500 000 Besucher<br />

verspricht ». Ein Segen also für den Tourismus und<br />

die lokale Wirtschaft.<br />

Für die Umsetzung des Projekts wurden zunächst<br />

verschiedenste Orte ins Auge gefasst, darunter eine<br />

künstliche Insel in der Bucht von Cassis, Steinbrüche in<br />

der Calanque de Port-Miou sowie unterirdische Stollen<br />

im Alten Hafen von Marseille. 2018 wurde letztendlich<br />

die Villa Méditerranée dazu bestimmt, die 2013, als<br />

Marseille europäische Kulturhauptstadt war, am Alten<br />

Hafen, ganz in der Nähe des MuCEM, eingeweiht worden<br />

war. Man muss dazu wissen, dass dieses Gebäude<br />

ohne schlüssiges Nutzungskonzept konstruiert wurde,<br />

leer stand und laut Rechnungshof der Region PACA<br />

die Steuerzahler pro Jahr knapp 5 Millionen Euro kostet<br />

… Ein Verwendungszweck für diesen Ort war also<br />

willkommen! Laut den Initiatoren des Projektes soll der<br />

bestehende Bau auf spektakuläre Art verändert werden:<br />

« Ein gewundener Steg, der auf dem Wasser schwimmt,<br />

wird eine Verbindung zwischen dem Gebäude und dem<br />

Meer herstellen und die Ankunft der Besucher in Szene<br />

setzen », während « die Nachbildung der Grotte Cosquer<br />

im Untergeschoss realisiert wird, wo sie das ruhige und<br />

ausgeglichene Ambiente rekonstruiert, das ihre Erforscher<br />

beschrieben haben ». Laut den Projektverantwortlichen<br />

betritt das Publikum im Rahmen der Besichtigung<br />

« mit allerneuesten Technologien ausgestattete<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2021</strong> · 75

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