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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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2.2.8. DTPA (Ditripentat-Heyl ® und Zink-Trinatrium-pentetat)<br />

DTPA wird in zwei verschiedenen chemischen Formen angewendet, nämlich als Ca-<br />

DTPA und als Zn-DTPA (siehe auch Kap. 2.1.6).<br />

Eigenschaften<br />

Die chemische Bezeichnung für DTPA ist Calcium-trinatrium-pentetat bzw. Trinatrium-zink-pentetat:<br />

Abbildung 7 Strukturformel <strong>von</strong> DTPA<br />

Es ist leicht wasserlöslich und wird oral nur zu etwa 10 % resorbiert. Die Resorption<br />

bei Anwendung als Aerosol beträgt 20 – 30 %, bei intraperitonealer Gabe ist sie vollständig.<br />

DTPA wird nicht in bestimmten Körperkompartimenten angereichert, die<br />

Plasma-Halbwertszeit liegt bei 20 bis 60 Minuten.<br />

Wirkungsweise<br />

DTPA bildet mit Metallionen einen Chelatkomplex, der hauptsächlich über den Urin<br />

wieder ausgeschieden wird. Sein Wirkungsbereich ist der extrazelluläre Raum, da es<br />

nicht in der Lage ist, in größerem Ausmaß Zellmembranen zu durchdringen. Angewendet<br />

werden kann es bei Kontamination mit Pu (Kap. 2.1.6), Am (Kap. 2.1.1), Cm,<br />

Cf und Bk, bei Th, U und Np ist es nicht effektiv.<br />

DTPA wirkt nicht spezifisch und ist in der Lage, auch andere Metallionen wie Zink<br />

und Mangan zu chelieren.<br />

Erhältlichkeit und Dosierung<br />

DTPA ist in Deutschland als Arzneimittel zugelassen. Es ist <strong>zur</strong> Zeit (März 2008) erhältlich<br />

über die Firma Heyl GmbH unter dem Markennamen Ditripentat-Heyl ®<br />

(DTPA) bzw. Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA).<br />

Das Mittel wird in erster Linie i.v. oder als Infusion verabreicht. Initial wird 1 g Ca -<br />

DTPA (ca. 15 mg/kg/d) in 20 ml physiologischer Kochsalzlösung oder in 5%iger<br />

Glukoselösung sehr langsam i.v. (Injektionsdauer ca. 15 Minuten) oder besser als Infusion<br />

in 250 ml Verdünnungslösung über 1/2 bis 2 Std. gegeben. Die Injektions-<br />

bzw. Infusionslösung ist nach der Zubreitung sofort zu verwenden.<br />

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