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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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(tragbaren) Magnetseparatorsystem werden die Nanopartikel dann wieder herausgefiltert.<br />

Eine experimentelle Realisierung dieses Konzepts steht offenbar noch aus.<br />

Die Erforschung der Hämodialyse <strong>zur</strong> Dekorporation <strong>von</strong> Caesium ist schon vor einigen<br />

Jahren vorgeschlagen worden. Bei in vitro – Versuchen konnte innerhalb <strong>von</strong> 4 h<br />

etwa 90 % des in Blut- oder Plasmaproben enthaltenen Radiocaesiums entfernt werden<br />

[145].<br />

1.7.3. Radioprotektive Substanzen<br />

Das Ziel der <strong>internen</strong> Dekontamination ist es, durch die damit verbundene Dosisreduktion<br />

die Gefahr deterministischer und stochastischer Strahlenschäden zu minimieren.<br />

Ein anderer Ansatz ist die Gabe radioprotektiver Substanzen, die die Auswirkungen<br />

<strong>von</strong> radioaktiver Strahlung auf molekularer bzw. zellulärer Ebene abschwächen<br />

sollen. Diese Stoffe besitzen unterschiedliche Wirkmechanismen, wie z.B. die Auslöschung<br />

freier Radikale oder die Stimulierung des Immunsystems.<br />

Ein Bespiel für Immunstimulatoren ist das Amifostin (erhältlich als Ethyol ® der Firma<br />

Essex Pharma), welches <strong>zur</strong> Behandlung des akuten Strahlensyndroms eingesetzt wird<br />

(siehe z.B. [55], Kap. 5), aber starke Nebenwirkungen besitzt.<br />

Auch einige natürlich vorkommende Stoffe, z.B. die Vitamine E, A und C sowie Acetylcystein<br />

und Glutathion, die mit relativ geringem Risiko eingesetzt werden können,<br />

besitzen eine radioprotektive Wirkung, die aber in den meisten Fällen nur im Tierversuch<br />

erwiesen ist. Die Dosisreduktionsfaktoren (DRF 11 ) liegen zumeist zwischen 1<br />

und 1,5, beim Amifostin ist DRF > 2. Viele Stoffe sind nur dann effektiv, wenn sie<br />

vor der Strahleneinwirkung gegeben werden.<br />

Da hier nicht näher auf diese Stoffklasse eingegangen werden kann, sei an dieser Stelle<br />

auf die umfangreiche Fachliteratur verwiesen (siehe z.B. die Reviewartikel <strong>von</strong><br />

Seed und Hosseinimehr [128, 63]).<br />

11 DRF=(LD50 behandelte Versuchstiere)/ (LD50 unbehandelte Versuchstiere)<br />

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