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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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Inhalation (AMAD = 1 µm) Ingestion<br />

Klasse M f 1 = 0,<br />

2<br />

Direkte Aufnahme<br />

ins<br />

Blut<br />

1 (5,8 %) 1 (26 %) 1 (17 %)<br />

2 (8,2 %) 2 (35 %) 2 (23 %)<br />

3 (4,5 %) 3 (19 %) 3 (15 %)<br />

5 (1,1 %) 4 (8,4 %) 4 (9,9 %)<br />

20 (0,11 %) 7 (0,97 %) 10 (1,0 %)<br />

70 (0,011 %) 30 (0,11 %)<br />

Tabelle 2-43 Exkretion <strong>von</strong> 226 Ra im Urin (Prozentwerte einer einmalig aufgenommenen Aktivität<br />

an verschiedenen Tagen nach der Aufnahme)<br />

Die gemessene Aktivität ist bei allen Arten der Aufnahme am zweiten Tag am höchsten.<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>internen</strong> Dekontamination<br />

Die Problematik der Radiumdekontamination ist aufgrund der ähnlichen chemischen<br />

und biologischen Eigenschaften ähnlich wie im Falle des Strontiums. Effektive Mittel<br />

226<br />

<strong>zur</strong> Dekontamination <strong>von</strong> Ra nach Absorption und Einbau in den Knochen sind allerdings<br />

noch nicht gefunden worden. Ammoniumchlorid (Kap. 2.2.3) und Ca-<br />

Gluconat (Kap. 2.2.5) gelten hier als wenig effektiv [103, 149]<br />

Die am häufigsten empfohlene Maßnahme ist die Beschleunigung der Exkretion<br />

durch orale Gabe [13, 55, 49, 149, 140] <strong>von</strong> oder Magenspülung [103] mit Magnesiumsulfat<br />

(siehe Kap. 2.2.12) im Falle der Kontamination des Gastrointestinaltrakts.<br />

Der Einfluss <strong>von</strong> Alginaten (Kap. 2.2.1), Aluminiumphosphat (Kap.2.2.2) und Bariumsulfat<br />

(Kap. 2.2.4) auf die Radiumretention ist noch nicht untersucht. Die drei<br />

letztgenannten Substanzen werden dennoch in der Literatur [103, 49, 85] als mögliche<br />

Dekontaminationsmittel vorgeschlagen. Ihre Anwendung ist auch aufgrund ihrer geringen<br />

Toxizität und dem geringen Risiko <strong>von</strong> Nebenwirkungen in Erwägung zu ziehen.<br />

Stand der Forschung<br />

226<br />

Eine einmalige Mahlzeit <strong>von</strong> Brot mit 5 % Alginat-Gehalt nach oraler Ra-Gabe<br />

führte bei Mäusen zu einer Reduktion der Retention um einen Faktor 9 und war damit<br />

90<br />

fast doppelt so effektiv wie im analogen Versuch mit Sr [ 85].<br />

Ebenfalls bei Mäusen steigerte eine dreimonatige Na-Alginatgabe <strong>von</strong> 13 g/kg Kör-<br />

226<br />

pergewicht pro Tag die Ra-Ausscheidung über den Stuhl um einen Faktor 1,5 – 2<br />

[ 80]. Der 226 Ra-Gehalt des Oberschenkelknochens nahm insbesondere bei niedrigen<br />

injizierten Radiumaktivitäten leicht ab.<br />

Bariumsulfat ist bei der Behandlung <strong>von</strong> Abwässern ein effektives Adsorbens für Radium<br />

[119]. Es ist ungiftig und wird in der Medizin schon lange als Kontrastmittel<br />

angewendet.<br />

84

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