23.12.2012 Aufrufe

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bei der Behandlung <strong>von</strong> Wunden ist LIHOPO offenbar wesentlich effektiver als<br />

DTPA [60]. Tabelle 2-33 zeigt den Vergleich der Effizienzen bei Behandlung <strong>von</strong> simulierten<br />

Wunden bei Ratten. Auch nach einem Tag konnte LIHOPO die Pu-<br />

Aktivität sowohl im Wundbereich als auch im Ganzkörper noch um einen Faktor 4<br />

senken.<br />

Darreichungsform<br />

(lokale i. m. Injektion,<br />

% der Kontrollen nach 7 d (x ± SE, N = 4)<br />

30 µmol/kg) Wundbereich Ganzkörper<br />

Einmalig nach 30<br />

min<br />

Einmalig nach 6 h<br />

Einmalig nach 1 d<br />

LIHOPO: 1,0 ± 0,1<br />

Ca-DTPA: 39 ± 2<br />

LIHOPO: 17 ± 1<br />

Ca-DTPA: 71 ± 2<br />

LIHOPO: 24 ± 1<br />

Ca-DTPA: 75 ± 2<br />

LIHOPO: 1,2 ± 0,1<br />

DTPA: 31 ± 2<br />

LIHOPO: 25 ± 1<br />

DTPA: 76 ± 2<br />

LIHOPO: 23 ± 1<br />

Ca-DTPA: 81 ± 2<br />

Tabelle 2-33 Vergleich der Effiekte <strong>von</strong> DTPA und LIHOPO auf die Retention <strong>von</strong> i.m. injiziertem<br />

Pu-Nitrat in Ratten<br />

Auch bei der Kontamination <strong>von</strong> Wunden mit MOX könnte LIHOPO in Kombination<br />

mit Wundspülung und Exzision eine Rolle spielen [111].<br />

Eine andere Studie zeigt, dass LIHOPO bei Mäusen auch nach oraler Gabe wirksamer<br />

als DTPA ist [29]. Bei den verwendeten Dosen (bis 100 µmol/kg Körpergewicht)<br />

konnte keine Nierentoxizität festgestellt werden, LIHOPO gilt jedoch als moderat toxisch<br />

[52].<br />

Xu et al. [157] fanden, dass bei Mäusen die Substanz 3,4,3-LI(1,2-Me-3,2-HOPO) bei<br />

geringerer Toxizität oral noch etwas effektiver ist als LIHOPO und schlagen eine<br />

Kombination mit DTPA vor:<br />

“Their great effectiveness at low dose and great oral effectiveness (despite low GI absorption)<br />

imply that effective treatment regimens can be developed using the HOPO<br />

ligands alone or as adjuncts to CaNa3DTPA therapy, which will greatly exceed the<br />

amount of Pu excretion that is achievable with CaNa3DTPA alone.”<br />

Andere vielversprechende Chelatoren sind aufgrund ihrer niedrigeren Toxizität 5-<br />

LIO(Me-3,2-HOPO) und TREN(Me-3,2-HOPO) [52].<br />

Die für die Entfernung <strong>von</strong> eingelagertem Pu aus dem Knochen <strong>von</strong> Mäusen effizientesten<br />

Siderophore (LICAM) wiesen bei Hunden und Nagetieren nierentoxische Eigenschaften<br />

auf, da ein Teil des mobilisierten Pu in den Nieren deponiert wurde [52].<br />

Auch hier scheint LIHOPO die besten Eigenschaften hinsichtlich Toxizität und Effizienz<br />

zu besitzen, da es sowohl bei Pu als auch bei Am wirksam ist [54].<br />

Eine weitere Alternative zu DTPA <strong>zur</strong> Dekorporation <strong>von</strong> systemisch absorbiertem<br />

Plutonium könnte das C22TT (1-N-docosyl triethylentetraminpentaessigsäure) sein,<br />

welches oral gegeben bei Ratten in etwa so effizient wie i.p. verabreichtes Zn-DTPA<br />

ist [101].<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!