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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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Ganzkörperzähler befinden sich beispielsweise in den Uni-Kliniken Würzburg und<br />

Hamburg-Eppendorf, in den Forschungszentren Jülich und Karlsruhe, in der Charité<br />

Berlin, in der Medizinischen Hochschule Hannover und beim VKTA Rossendorf.<br />

1.3.3. Teilkörperzähler<br />

Teilkörpermessungen können durchgeführt werden, wenn sich die aufgenommenen<br />

131<br />

Radionuklide in bestimmten Organen anreichern, wie z.B. I in der Schilddrüse<br />

(NaI-Detektor) oder inhaliertes Pu oder Am in der Lunge (Ge- oder Phoswich-<br />

Detektor, Thoraxmessungen). Hierzu können Komponenten <strong>von</strong> Ganzkörperzählern<br />

oder auch eigene Messgeräte verwendet werden. Bei Thoraxmessungen muss darauf<br />

geachtet werden, dass eventuelle Beiträge <strong>von</strong> akkumulierter Aktivität in Knochen<br />

oder Leber abgezogen werden. Ebenso ist dem Umstand Rechnung zu tragen, dass bei<br />

schwer- oder unlöslichen eingeatmeten Partikeln im Laufe der Zeit ein Teil der in den<br />

Atemwegen deponierten Aktivität in den Gastrointestinaltrakt gelangt (siehe Kap.<br />

1.2.1).<br />

Teilkörperzähler gibt es in Deutschland nur wenige, wie z.B. zwei im Forschungszentrum<br />

Karlsruhe. Detektoren zum Nachweis <strong>von</strong> 131 I in der Schilddrüse befinden<br />

sich allerdings in vielen Kliniken und Praxen.<br />

1.3.4. Ausscheidungsanalysen<br />

Wenn die im Körper befindliche Aktivität nicht mit den in den oben erwähnten Methoden<br />

gemessen werden kann, müssen Ausscheidungsanalysen vorgenommen werden.<br />

Je nach vom Nuklid bevorzugten Ausscheidungsweg kommen dafür Urin oder<br />

Stuhl in Betracht. Im allgemeinen werden die Ausscheidungen aus einem Zeitraum<br />

<strong>von</strong> 24 Stunden gesammelt, um dann wie in Kap. 1.4.5 beschrieben über die gemessene<br />

Aktivität auf die in den Körper aufgenommene Aktivität schließen zu können.<br />

Bei einigen Nukliden ist dafür eine mehr oder weniger komplizierte chemische Aufbereitung<br />

nötig (z. B. Po-Deposition an Ni- oder Ag-Scheiben, Sr- und Y-Extraktion<br />

und Gleichgewichtseinstellung bei der 90 Sr -Bestimmung).<br />

Bei der Aufnahme <strong>von</strong> schwer- oder unlöslichen Radionukliden ist die Analyse des<br />

Stuhls aufgrund der größeren Ausscheidung in den ersten Tagen sinnvoll. Wegen der<br />

starken individuellen Unterschiede des Stoffwechsels (siehe Kap. 1.2.2) ist hier jedoch<br />

die Unsicherheit der Dosisbestimmung größer, sodass empfohlen wird, die gesammelten<br />

Ausscheidungen der ersten Tage zu analysieren [27]. Dies steht dem Bedürfnis<br />

nach schneller Dosisabschätzung entgegen.<br />

Liegt nach Inhalation eine besonders hohe Ausscheidungsrate im Stuhl während der<br />

ersten Tage vor, so ist dies ein Argument für die Zuordnung des Stoffs <strong>zur</strong> Retentionsklasse<br />

S.<br />

Ist umgekehrt ein Stoff der Klasse S zuzuordnen, so kann eine grobe Abschätzung der<br />

inhalierten Aktivität durchgeführt werden, indem die Aktivität der gesammelten<br />

Stuhlproben der ersten Tage mit einem Faktor 2 multipliziert wird (Brodsky und Wald<br />

[16], p. 351; siehe auch Kap. 1.2.1).<br />

16

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