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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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Individuelle Unterschiede<br />

Es gibt individuelle Unterschiede, was Inkorporation, Retention und Exkretion <strong>von</strong><br />

Spurenstoffen angeht, dies ist selbst in den einzelnen Altersklassen der Fall. So ist die<br />

Verweildauer der aufgenommenen Nahrung in den unterschiedlichen Teilen des<br />

Gastrointestinalbereichs vom Gesundheitszustand und den Lebensgewohnheiten<br />

(Menge der täglichen Wasseraufnahme, sportliche Aktivität, etc.) abhängig. Für die<br />

Inhalation ist auch noch die jeweilige Atemrate bzw. der Atemmodus (Nase, Mund)<br />

<strong>von</strong> Bedeutung. Die biometrischen Daten eines Individuums (z.B Organgewichte<br />

bzw. -volumina) können <strong>von</strong> denen der bei der Berechnung der Dosiskoeffizienten<br />

angenommenen Referenzperson stark abweichen, wie man schon an der Streuung des<br />

Körpergewichts bei Erwachsenen erkennt.<br />

Quantitative Aussagen <strong>zur</strong> Unsicherheit der Dosiskoeffizienten<br />

Es gibt einige Studien, die sich mit der Zuverlässigkeit („Reliability“) der Dosiskoeffizienten<br />

beschäftigen [10,51,56,87,92], in manchen wird sogar für einige Nuklide eine<br />

Abschätzung der Streubreite der Retentionsfaktoren bzw. der Dosiskoeffizienten<br />

selbst [10,51,56,87] angegeben. Aus diesen Arbeiten läßt sich schließen, dass die Dosiskoeffizienten<br />

für Cs, I, Sr und Pu innerhalb des 95 %-Vertrauensbereiches um die<br />

Medianwerte (zugrundegelegt wird eine Lognormalverteilung) um Faktoren schwanken,<br />

die zum Teil deutlich größer als 1 sind. Diese Faktoren hängen vom Lebensalter<br />

sowie den jeweiligen Organen und Aufnahmemodi (Ingestion oder Inhalation) ab und<br />

liegen etwa im Bereich <strong>von</strong> 2 – 4 für 137 Cs, 3 – 4 für 131 I, 6 –15 für 90 Sr und 15 – 200<br />

für 239 Pu.<br />

Bei Kindern ist die Unsicherheit offenbar größer als bei Erwachsenen [56].<br />

Unsicherheit bei der Abschätzung der aufgenommenen Aktivität<br />

Zeitpunkt der Aufnahme<br />

Ein besonderer Unsicherheitsfaktor ist der Zeitpunkt der Aufnahme, der unter Umständen<br />

nicht eindeutig bestimmt werden kann. Dies ist besonders wichtig im Anfangszeitraum<br />

(Stunden bzw. Tage) nach der Exposition, in dem sich die Retentions-<br />

bzw. Exkretionsfunktion noch relativ stark ändert, sodass die Gefahr einer beträchtlichen<br />

Unter- oder Überschätzung der Folgedosis besteht.<br />

Messfehler<br />

Der Fehler der Aktivitätsbestimmung im Körper bzw. den Ausscheidungen trägt in<br />

erster Linie bei geringen Aktivitäten <strong>zur</strong> Unsicherheit der Dosisbestimmung bei.<br />

Hauptfehlerquellen sind dabei neben der Zählstatistik und der Bestimmung der Untergrundaktivität<br />

die Absorption durch Gewebeschichten und systematische Fehler bei<br />

der Kalibrierung (in vivo-Messungen) sowie Efficiency und chemische Ausbeute (in<br />

vitro-Messungen) [31].<br />

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