23.12.2012 Aufrufe

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1.3. Methoden des Nachweises der <strong>internen</strong> Radiokontamination<br />

Qualitativ können in den Körper aufgenommene Radionuklide oft am schnellsten über<br />

Abstriche nachgewiesen werden. Der quantitative Nachweis geschieht idealerweise<br />

über die Detektion ausgesendeter γ-Strahlung mittels Ganz- oder Teilkörperzähler.<br />

Einige Nuklide haben jedoch keine oder nur schwache γ-Linien, sodass eine in-vivo-<br />

Messung nicht möglich ist und (insbesondere bei reinen β-Strahlern) auf die Detektion<br />

<strong>von</strong> Ausscheidungen <strong>zur</strong>ückgegriffen werden muss. In diesen Fällen kann eine genauere<br />

Abschätzung der aufgenommenen Aktivität (und damit nach Kap. 1.4 der zu<br />

erwartenden Folgedosis) nur mit einiger Zeitverzögerung geschehen.<br />

1.3.1. Detektionsmethoden<br />

α- und β-Strahler<br />

Beim Zerfall mancher Nuklide werden nur wenige oder niederenergetische<br />

(α−Strahler wie 239 Pu) bzw. gar keine (β-Strahler wie 90 Y) Photonen erzeugt, sodass<br />

sie in vivo nicht oder nur schwer nachgewiesen werden können. In diesem Fall müssen<br />

Exkremente oder Abstriche mit Proportionalzählrohren bzw. Ionisationskammern<br />

oder Flüssigszintillationszählern untersucht werden. Besonders für α-Strahler sind<br />

auch Si-Detektoren geeignet.<br />

Zum Nachweis <strong>von</strong> Actinoiden wie Pu, Am und U werden in den letzten Jahren zunehmend<br />

Massenspektrometer (ICP-MS) verwendet (siehe Kap. 1.3.7).<br />

γ-Strahler<br />

Wenn die zu detektierenden Nuklide (oder ggf. ihre Tochterprodukte) γ-Linien mit<br />

genügend starker Intensität besitzen, können sie (bei hinreichender Aktivität auch in<br />

vivo) mit Hilfe <strong>von</strong> Festkörperzählern wie z.B. NaI(Tl)-Detektoren nachgewiesen<br />

werden.<br />

Zur Analyse eines Nuklidgemisches unbekannter Zusammensetzung kann ein<br />

Reinstgermanium-Detektor eingesetzt werden, der im Vergleich zu den NaI(Tl)-Detektoren<br />

eine erheblich bessere Energieauflösung zeigt.<br />

1.3.2. Ganzkörperzähler<br />

Ein Ganzkörperzähler besteht in der Regel aus 4 großen, verschiebbaren NaI – oder<br />

Reinstgermanium-Detektoren, <strong>von</strong> denen meistens zwei oberhalb und zwei unterhalb<br />

einer Patientenliege so angebracht sind, dass sie eine vergleichbare Ansprechwahrscheinlichkeit<br />

auf die vom Körper ausgehende Strahlung aufweisen. Der Zähler befindet<br />

sich in einer gegen die Umgebungsstrahlung abgeschirmten Kammer. Auf diese<br />

Weise kann für alle Nuklide mit hinreichend starker γ - Linie ( 137 131 123 60<br />

Cs, I, I, Co,<br />

65 54 99m 201 67 40<br />

Zn, Mn, Tc, Tl, Ga, K) eine Abschätzung des radioaktiven Inventars<br />

vorgenommen werden. Die Nachweisgrenze liegt für die meisten Nuklide bei einer<br />

Messzeit <strong>von</strong> 10 min in der Größenordnung <strong>von</strong> 0,5 Bq/kg Körpergewicht.<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!