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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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handlung nach der Aufnahme höherer Aktivitäten vorzuziehen ist [44, 100]. Die Wirkung<br />

des DTPA ist begrenzt auf den löslichen bzw. in den Körperflüssigkeiten gelösten<br />

Anteil, das Mittel sollte daher möglichst früh und wiederholt angewendet werden,<br />

um die Einlagerung des Pu in Knochen bzw. Leber zu unterbinden [60].<br />

Die in Deutschland erhältlichen Präparate sind für die langsame i.v. Injektion bzw. Infusion<br />

vorgesehen. Wenn die Zahl der betroffenen <strong>Personen</strong> groß ist oder andere<br />

Gründe gegen eine wiederholte Injektions- bzw. Infusionstherapie sprechen, kann Zn-<br />

DTPA auch oral verabreicht werden, einen Behandlungsplan mit entsprechenden<br />

Dosisangaben gibt es jedoch noch nicht. Es ist zu erwarten, dass die Effizienz der<br />

oralen Behandlung bei gleicher Dosis geringer ist [139], zumal die enterale<br />

Resorption <strong>von</strong> DTPA bei nur 10 % liegt [44].<br />

Seit einigen Jahren wird auch die initiale Verabreichung als Aerosol in Betracht gezogen<br />

(siehe z.B. [100] oder Kap. 23 in [55]). Bei frühzeitiger Applikation über einen<br />

Inhalator (z. B. der in Apotheken erhältliche Spinhaler ® ) könnten Stoffe wie Pu-Nitrat<br />

in der Lunge cheliert werden, bevor sie absorbiert und in Leber bzw. Knochen abgelagert<br />

werden. Die Aerosole müssten allerdings fein genug sein, um in die kleinsten<br />

Alveolen eindringen zu können. Ein weiterer Vorteil dieser Darreichungsform wäre<br />

die Notwendigkeit geringerer Dosen.<br />

Tabelle 2-31 (aus [60] und [100]) gibt einen Überblick über die Effizienz der verschiedenen<br />

Behandlungsformen bei Versuchen mit Ratten (Inhalation <strong>von</strong> Pu-Nitrat,<br />

deponiert wurden jeweils etwa 505 Bq).<br />

Darreichungsform<br />

Dosierung [µmol/kg<br />

Körpergew.]<br />

Faktor der Reduktion<br />

des Pu-Gehalts<br />

Aerosol 2 a 50 (Lunge)<br />

13 (Ganzkörper)<br />

i. v. Injektion 30 a 23 (Lunge)<br />

17 (Ganzkörper)<br />

Aerosol + i. v. 2<br />

Injektion<br />

a (Aerosol)<br />

30 a 90 (Lunge)<br />

(Injektion) 24 (Ganzkörper)<br />

Oral in Wasser 95 b<br />

45 (Lunge)<br />

13 (Ganzkörper)<br />

Zeitpunkt nach<br />

Exposition [d]<br />

Tabelle 2-31 Effizienz der verschiedenen Darreichungsformen <strong>von</strong> DTPA nach Inhalation <strong>von</strong><br />

Pu-Nitrat bei Ratten, a Behandlung nach 30 min, 6 h, 1d, 2d, 3d, 5d, danach zweimal wöchentlich<br />

b täglich in Wasser<br />

Generell ist die Effizienz einer DTPA-Behandlung schwer vorherzusagen, da die<br />

Wirksamkeit stark <strong>von</strong> der chemisch-physikalischen Form des inhalierten Aerosols<br />

und des Behandlungszeitpunkts abhängt. Je früher die Behandlung beginnt (am besten<br />

innerhalb der ersten 30 Minuten nach Inhalation), desto wirksamer kann die Aufnahme<br />

des Pu in Leber und Knochen verhindert werden.<br />

Bei Ingestion <strong>von</strong> Plutonium wird die Anwendung <strong>von</strong> DTPA solange nicht empfohlen,<br />

wie sich das Radionuklid noch im Gastrointestinaltrakt befindet, da es in der chelierten<br />

Form leichter resorbierbar ist [35,44]. Die Packungsbeilagen der <strong>von</strong> der FDA<br />

zugelassenen Präparate in den Vereinigten Staaten machen diese Einschränkung nicht.<br />

Mit Plutonium kontaminierte Wunden können gespült werden. Die NCRP empfiehlt<br />

eine Lösung <strong>von</strong> 1g Ca-DTPA und 10 ml 2 %igem Lidocain in 100 ml Glukoselösung<br />

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