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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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2.2.10. Penicillamin (Metalcaptase ® )<br />

Eigenschaften<br />

D-Penicillamin (D-2-Amino-3-mercapto-3-methyl-buttersäure) ist ein Abbauprodukt<br />

des Penicillins und wird durch Hydrolyse aus diesem gewonnen.<br />

Abbildung 8: Strukturformel <strong>von</strong> D-Penicillamin<br />

Da sein Enantiomer L-Penicillamin hochgiftig ist, muss es in reiner Form vorliegen.<br />

Seine Anwendung liegt in erster Linie bei der Behandlung <strong>von</strong> rheumatischen Erkrankungen<br />

und Schwermetallvergiftungen. Hier ist es aufgrund der z. T. schwerwiegenden<br />

Nebenwirkungen nur ein Ausweichpräparat.<br />

Wirkungsweise<br />

Penicillamin wirkt aufgrund seiner Thiol(SH-)-Gruppe als Chelatbildner. Die Stabilität<br />

der Metallkomplexe ist am größten bei Quecksilber, Nickel und Kupfer.<br />

Calcium und Magnesium werden nicht gebunden [96].<br />

Erhältlichkeit und Dosierung<br />

Penicillamin ist als Metalcaptase ® über die Firma Heyl GmbH erhältlich. Bei<br />

Schwermetallvergiftungen wird eine Anfangsdosis <strong>von</strong> 4 mal täglich 300 mg (orale<br />

Einnahme) empfohlen, bei längerandauernder Behandlung sollte die tägliche Dosis 40<br />

mg/kg Körpergewicht nicht übersteigen.<br />

Nebenwirkungen und Kontraindikationen<br />

Sehr häufige Nebenwirkungen sind Geschmacksstörungen und gastrointestinale Beschwerden<br />

wie Übelkeit und Brechreiz. Häufig kommt es zu Hauterscheinungen allergischer<br />

Natur, Nieren- und Knochenmarksschädigungen (hierbei besteht die Gefahr<br />

<strong>von</strong> Komplikationen!) und Ulzerationen der Mundschleimhaut. Nach längerer Einnahme<br />

kann es zu Vitamin B -Mangel kommen.<br />

6<br />

Die LD50 beträgt bei Ratten > 1,2 g/kg Körpergewicht (orale Applikation).<br />

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