23.12.2012 Aufrufe

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Inhalation (AMAD = 1 µm) Ingestion<br />

Klasse S f 1 = 0.<br />

01<br />

Direkte Aufnahme<br />

ins<br />

Blut<br />

1 (6,6 %) 1 (28 %) 1 (1,6 %)<br />

2 (8,8 %) 2 (39 %) 2 (2,8 %)<br />

3 (4,6 %) 3 (20 %) 3 (2,4 %)<br />

5 (0,84 %) 6 (1,2 %) 6 (0,99 %)<br />

10 (0,10 %) 8 (0,17 %) 30 (0,093 %)<br />

Tabelle 2-48 Exkretion <strong>von</strong> 90 Sr im Stuhl (Prozentwerte einer einmalig aufgenommenen Aktivität<br />

an verschiedenen Tagen nach der Aufnahme)<br />

Die gemessene Aktivität ist bei allen Arten der Aufnahme am zweiten Tag am höchsten.<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>internen</strong> Dekontamination<br />

Das Problem bei der Dekontamination <strong>von</strong> Strontium ist die relativ schnelle Aufnahme<br />

in die Knochen (nach ICRP 67 [68] liegt die Halbwertszeit für die Aufnahme aus<br />

dem Blut für Erwachsene bei etwa 8 – 10 h), wobei ein Teil fest in die Knochenmatrix<br />

eingebaut wird. Bisher ist noch keine Methode gefunden worden, die Elimination dieses<br />

Anteils deutlich zu beschleunigen.<br />

Zur Blockierung der Aufnahme im gastrointestinalen Trakt wird die Gabe <strong>von</strong> Aluminiumphosphat<br />

oder Na-Alginat empfohlen [85]. Eine Studie an freiwilligen Versuchspersonen<br />

zeigte, dass bei Gabe <strong>von</strong> etwa 3,5 – 5 g Alginat in Milch die systemische<br />

Aufnahme <strong>von</strong> Strontium um einen Faktor 9 reduziert wurde [62]. Besonders<br />

effizient sind Alginate mit einem hohen Anteil an Guluronsäure [62].<br />

Durch Bildung <strong>von</strong> unlöslichem Strontiumsulfat soll auch Bariumsulfat wirksam sein<br />

[103].<br />

Diese Maßnahmen sind nur effektiv bis etwa 2 h nach der (oralen) Aufnahme <strong>von</strong><br />

90<br />

Sr.<br />

90<br />

Für das bereits resorbierte Sr gibt man eine Kombination aus Calciumgluconat<br />

(Blockierung der Aufnahme in die Knochen, siehe Kap. 2.2.5) und Ammoniumchlorid<br />

(siehe Kap.2.2.3 , pH-Wert-Erniedrigung des Blutes erhöhte Sr-Exkretion über den<br />

Urin).<br />

Diverse Chelat- und andere Komplexbildner sind vermutlich für die Dekorporation<br />

und innere Dekontamination <strong>von</strong> 90 Sr nicht geeignet, ebenso verschiedene Hormone<br />

und Diuretika [85].<br />

Als weitere mögliche Gegenmaßnahme ist noch die Gabe <strong>von</strong> Strontiumlactat (oral<br />

500 – 1500 mg pro Tag für mehrere Wochen) oder Strontiumgluconat (i.v. 600 mg<br />

täglich für 6 Tage) zu erwähnen [103]. Letzteres erhöht die Sr-Exkretion im Urin um<br />

einen Faktor 2 – 3.<br />

88

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!