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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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Ist F die Fläche des Wundbereichs in cm 2 , A die in der Wunde deponierte Aktivität in<br />

MBq und t die seit der Deposition verstrichene Zeit in h, so ist die resultierende Hautdosis<br />

D (ohne Zerfallskorrektur)<br />

Tiefe Wunden<br />

kshallow<br />

⋅ A ⋅ t<br />

D =<br />

F<br />

Die lokale spezifische Dosisrate kdeep in tieferen Wunden ist ebenfalls tabelliert und<br />

wird in Tabelle 1-3 angegeben. Sie bezieht sich auf ein gewebeäquivalentes Medium<br />

in einer kugelförmigen Umgebung mit dem Durchmesser 10 mm um die Wunde.<br />

(10)<br />

Nuklid kdeep [mSv /(h*MBq)]<br />

60 Co 0,15<br />

90 Sr 1,2<br />

131 I 0,21<br />

235 U 84<br />

239 Pu 110<br />

241 Am 120<br />

Tabelle 1-3 Dosisleistungskoeffizienten für tiefe Wunden (aus [105])<br />

Die Gewebedosis kann entsprechend Gleichung (10) über die Beziehung<br />

abgeschätzt werden.<br />

D = kdeep<br />

⋅ A⋅<br />

t (11)<br />

Lokale Wundbehandlung mit Chelatbildnern und Sorbenzien<br />

Wenn nach dem Spülen noch nennenswerte Aktivitäten in der Wunde verbleiben,<br />

kann die lokale Anwendung <strong>von</strong> Lösungen mit Chelatbildnern und Sorbenzien <strong>zur</strong><br />

Dosisreduktion beitragen. Flache Wunden werden mit solchen Lösungen gespült. Bei<br />

tiefen Wunden wird die Methode der „surrounding injection“ vorgeschlagen, bei dem<br />

ein Chelatbildner in mehrere, die Wunde umgebende Bereiche injiziert wird. Das Dekontaminationsmittel<br />

bildet bei Kontakt eine stabile Verbindung mit dem Radionuklid,<br />

geht gemeinsam mit ihm in das Blut über und wird dann schnell mit dem Urin<br />

wieder ausgeschieden, ohne sich in den Zielorganen (wie Leber und Knochen bei Pu<br />

und Am) an<strong>zur</strong>eichern. Diese Methode ist bei unlöslichen Verbindungen allerdings<br />

unwirksam.<br />

Zur Dekontamination <strong>von</strong> Lanthanoiden und Actinoiden (außer U) wird als Spüllösung<br />

1 g Ca-DTPA mit 10 ml 2%igem Lidocain in 100 ml in 5%iger Glukoselösung<br />

oder isotonischer Salzlösung angegeben [103]. Zur besseren Entfernung <strong>von</strong> Pu-<br />

Hydroxid empfiehlt Williams [151] ein leichtes Ansäuern (z.B. pH 6,4) der Spüllösung.<br />

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