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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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nung der chemischen Stoffklassen zu den Retentionsklassen ist in Teil IV <strong>von</strong> [18] zu<br />

finden.<br />

Bei der Berechnung der Dosiskoeffizienten (s. Kap. 1.4.2) für die Bevölkerung wird<br />

ein Medianwert für den Partikeldurchmesser (AMAD) <strong>von</strong> 1 µm angenommen.<br />

1.2.2. Ingestion<br />

Radionuklide können auch auf direktem Wege über den Mund aufgenommen werden.<br />

Dies kann geschehen durch Aufnahme <strong>von</strong> kontaminierter Nahrung oder sonstigen<br />

Kontakt <strong>von</strong> kontaminierten Objekten mit der Mundhöhle (z. B. Finger, Zigarettenspitzen,<br />

Flaschenöffnungen). Dabei ist die Möglichkeit der sekundären Kontamination<br />

über die Hände zu beachten.<br />

Nach dem Verschlucken gelangen die Stoffe in den Gastrointestinaltrakt (GI, siehe<br />

Abbildung 2). Von dort werden sie je nach Löslichkeit und chemischem Verhalten in<br />

die Blutbahn aufgenommen und im menschlichen Körper verteilt. Die chemischen<br />

Eigenschaften entsprechen dabei denen der stabilen Nuklide. Einige Nuklide reichern<br />

sich in bestimmten Organen an, wie beispielsweise<br />

• Knochen (Sr, Ra, Pu)<br />

• Schilddrüse (I)<br />

Manche Stoffe werden vollständig absorbiert (Cs, I, H) und verzögert ausgeschieden,<br />

ansonsten wird ein Teil über Urin und Stuhl direkt wieder ausgeschieden. Nicht- bzw.<br />

schwerlösliche Stoffe (z. B. Pu) belasten vornehmlich den unteren Gastrointestinaltrakt<br />

bzw. die Lunge.<br />

Über den sogenannten enterohepatischen Kreislauf kann die bereits resorbierte Aktivität<br />

zum Teil wieder in den Gastrointestinaltrakt gelangen, <strong>von</strong> wo sie entweder erneut<br />

resorbiert oder ausgeschieden wird.<br />

Die durchschnittlichen Verweilzeiten in den einzelnen Teilen des GI betragen [66]:<br />

• Magen 1h<br />

• Dünndarm 4h<br />

• Oberer Dickdarm 13h<br />

• Unterer Dickdarm 24h<br />

Die gesamte Verweildauer hängt stark <strong>von</strong> den individuellen Bedingungen ab, sie<br />

liegt bei 24 bis 36 Stunden bei Menschen mit viel Bewegung und hoher Flüssigkeitsaufnahme<br />

sowie ballaststoffreicher Ernährung, aber bei bis zu 5 Tagen und mehr bei<br />

Bewegungsarmut, geringer Flüssigkeitsaufnahme und ballaststoffarmer Ernährung.<br />

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