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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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Inhalation (AMAD = 1 µm) Ingestion<br />

Klasse S f1 = 0,002<br />

Direkte Aufnahme<br />

ins<br />

Blut<br />

1 (6,1 %) 1 (28 %) 1 (0,17 %)<br />

2 (8,8 %) 2 (38 %) 2 (0,19 %)<br />

3 (4,6 %) 3 (19 %) 3 (0,095 %)<br />

5 (0,84 %) 5 (3,1 %) 6 (0,011 %)<br />

10 (0,10 %) 8 (0,16 %) 9 (0,004 %)<br />

Tabelle 2-53 Exkretion <strong>von</strong> 235 U im Stuhl (Prozentwerte einer einmalig aufgenommenen Aktivität<br />

an verschiedenen Tagen nach der Aufnahme)<br />

Die gemessene Aktivität ist für alle Arten der Aufnahme bei Urin am ersten, bei Stuhl<br />

am zweiten Tag am höchsten.<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>internen</strong> Dekontamination<br />

Wenn die Aufnahme <strong>von</strong> schwer- oder unlöslichem Material zu erwarten ist, werden<br />

unspezifische Methoden wie die Gabe <strong>von</strong> Emetika oder Laxantien (z. B. MgSO4<br />

[13], siehe Kap. 2.2.12) bzw. die Durchführung <strong>von</strong> Magen- oder Darmspülungen im<br />

Vordergrund stehen. Bei starker Kontamination der Lunge ist eine Lungenspülung<br />

(Kap. 1.5.3) in Betracht zu ziehen.<br />

Die in den meisten Quellen empfohlene Methode <strong>zur</strong> Dekorporation ist die Gabe <strong>von</strong><br />

Natriumbicarbonat (NaHCO3, Natron), welches einen Uranylkomplex bildet, den Urin<br />

alkalisch macht und dadurch die Nierentoxizität herabsetzen soll (empfohlene Dosis<br />

[49]: 250 cm 3 1,4 %ige Natriumbicarbonat-Lösung (42 mmol) als langsame i.v. Infusion).<br />

Die Wirksamkeit wird allerdings bezweifelt (siehe z.B. [60, 85, 149]), zumal<br />

die Gefahr schwerer Nebenwirkungen (Hypokalämie, Alkalose) besteht.<br />

DTPA sollte aufgrund mangelnder Effizienz nicht angewendet werden.<br />

Eine erprobte spezifische Methode <strong>zur</strong> Uran-Dekorporation existiert <strong>zur</strong> Zeit offenbar<br />

nicht.<br />

Stand der Forschung<br />

Zur Dekorporation <strong>von</strong> Uran sind verschiedene Stoffklassen vorgeschlagen worden,<br />

darunter aufgrund ihrer Fähigkeit, das Uranyl-Ion stark zu binden, verschiedene<br />

Phosphonate und deren Derivate (z.B. EHBP, CDTP oder HEDP) [9]. Einige dieser<br />

Verbindungen sollen in der Lage sein, die U-Gehalte <strong>von</strong> Nieren und Skelett stark zu<br />

verringern, wenn sie direkt nach der Urankontamination verabreicht werden, bei einer<br />

Verzögerung der Behandlung um eine Stunde oder mehr ist ihre Effizienz allerdings<br />

niedrig [60]. EHBP (Ethan-1-Hydroxy-1,1-bisphosphonat) beispielsweise, eine Substanz,<br />

die am Menschen bereits als Osteoporose-Mittel (z.B. Etidron HEXAL ® ) verwendet<br />

wird, konnte im Tierversuch den U-Gehalt der Nieren im Vergleich zu den<br />

Kontrollen nach sofortiger einmaliger i.p. Injektion um einen Faktor 6 verringern, der<br />

Ganzkörpergehalt war allerdings nur um einen Faktor 1,2 bis 1,7 geringer [59].<br />

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