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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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Laut ICRP-Veröffentlichungen 30 und 67 [65, 68] ist die Retentionsfunktion<br />

⎡ 0,<br />

693 ⎤ ⎡ 0.<br />

693 ⎤ ⎡ 0,<br />

693 ⎤<br />

R(<br />

t)<br />

= 0.<br />

5⋅<br />

exp⎢−<br />

⋅t<br />

⎥ + 0.<br />

3⋅<br />

exp⎢−<br />

⋅t<br />

⎥ + 0.<br />

1⋅<br />

exp⎢−<br />

⋅t<br />

⎣ ⎦ ⎣<br />

⎥<br />

⎣ 0,<br />

5 ⎦<br />

6<br />

60 ⎦<br />

⎡ 0.<br />

693 ⎤<br />

+ 0.<br />

1⋅<br />

exp<br />

⎢<br />

− ⋅t<br />

⎣ 800 ⎥<br />

⎦<br />

Die Zeit t wird hierbei in Tagen angegeben.<br />

Die folgende Tabelle gibt eine Auswahl <strong>von</strong> Zeitpunkten (in Tagen) an, an denen die<br />

Aktivität im 24 h – Urin auf bestimmte Prozentwerte einer einmalig aufgenommenen<br />

Aktivität gefallen ist. Die vollständige Tabelle ist in Anhang 7.1 <strong>von</strong> [19] zu finden.<br />

Es sei darauf hingewiesen, dass die mit Hilfe dieser Daten abgeschätzten Folgedosen<br />

mit einer Unsicherheit behaftet sind (siehe Kap. 1.4.6).<br />

Inhalation (AMAD = 1 µm) Ingestion<br />

Klasse M Klasse S<br />

f = 0.<br />

1<br />

f = 0.<br />

05<br />

1<br />

1<br />

Direkte Aufnahme<br />

ins<br />

Blut<br />

1 (1,3 %) 1 (3 %) 2 (11 %)<br />

2 (0,62 %) 1 (0,31 %) 2 (1,4 %) 1 (1,4 %) 10 (1,2 %)<br />

8 (0,10 %) 3 (0,07 %) 10 (0,12 %) 5 (0,11 %) 40 (0,10 %)<br />

60<br />

Tabelle 2-17 Exkretion <strong>von</strong> Co im Urin (Prozentwerte einer einmalig aufgenommenen Aktivität<br />

an verschiedenen Tagen nach der Aufnahme)<br />

Die gemessene Aktivität ist bei allen Arten der Aufnahme am ersten Tag am höchsten.<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>internen</strong> Dekontamination<br />

Neben allgemeinen Maßnahmen wie Magen- bzw. Darmspülung (Kap. 1.5.1) und<br />

Verabreichung <strong>von</strong> Emetika bzw. Laxanzien (Kap. 1.5.1) ist keine effektive chemische<br />

Dekontaminationswirkung am Menschen bekannt.<br />

In vielen Artikeln [13, 49, 60, 75, 149] wird Ca- und Zn-DTPA (Kap. 2.2.8) als Antidot<br />

vorgeschlagen. In einer Studie an Mäusen waren EDTA und DTPA bei der Behandlung<br />

akuter Intoxikation mit stabilem Cobalt am effektivsten [94].<br />

In einer Studie an mit Radiocobalt kontaminierten Mäusen [45] bewirkte DTPA allerdings<br />

keine effektive Verringerung der Co-Retention, jedoch konnte Cobalt-<br />

Trinatrium-DTPA nach 23 Tagen die Aktivität im Gesamtkörper um ein Drittel senken,<br />

die Aktivität der Leber wurde gegenüber den Kontrollen sogar um mehr als die<br />

Hälfte reduziert. Aufgrund der längeren biologischen Halbwertszeit des Cobalts im<br />

Menschen (siehe vierter Summand in der Retentionsfunktion) geben die Autoren für<br />

den Menschen eine mögliche Dosisreduktion <strong>von</strong> 34 % für den gesamten Körper und<br />

60 % für die Leber an.<br />

57

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