23.12.2012 Aufrufe

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Auch DMPA (N-(2,3-Dimercaptopropyl)phthalamidsäure) hat sich im Tierversuch als<br />

potentielles Antidot erwiesen. Nach 14 Tagen war die Polonium-Ausscheidung bei<br />

kontaminierten Ratten, die täglich mit DMPA behandelt worden waren, etwa dreimal<br />

so hoch wie bei den Kontrollen [71]. Die beobachtete Po-Akkumulation in den Nieren<br />

war nur vorübergehend und durch den Ausscheidevorgang begründet.<br />

Tiopronin (erhältlich als Captimer ® <strong>von</strong> der Firma MIT-Gesundheit GmbH) ist in<br />

Deutschland als Antidot gegen Schwermetallvergiftungen zugelassen. Seine chemische<br />

Bezeichnung ist N-(2-Mercaptopropionyl-)glycin. Laut Herstellerangabe kann es<br />

auch <strong>zur</strong> Dekorporation <strong>von</strong> Polonium verwendet werden [33], in der Literatur konnten<br />

aber keine Hinweise auf eine besondere Effizienz dieser Verbindung bezüglich<br />

Polonium gefunden werden. Dem Medikament wird allerdings eine radioprotektive<br />

Wirkung zugesprochen [26].<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es für Polonium noch keine effektive<br />

Dekontaminationsmethode gibt. Die allgemeinen Maßnahmen (Kap.1.5), sind vermutlich<br />

noch am effektivsten, wenn sie rechtzeitig angewendet werden. Bei den bisher am<br />

Menschen erprobten Antidota scheint DMPS noch die beste Alternative zu sein, zumal<br />

die Anwendung auch oral erfolgen kann. Bei den experimentell erprobten Chelatbildnern<br />

ist HOEtTTC das vielversprechendste Mittel, wobei über seine Toxizität<br />

noch keine Studien existieren.. Für alle Stoffe außer Dimercaprol ist die am besten<br />

geeignete Darreichungsform (oral, subkutan, intravenös) noch nicht beschrieben.<br />

80

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!