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Materialsammlung zur internen Radiodekontamination von Personen

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1.5.6. Gefährdung des Personals<br />

Während der <strong>internen</strong> Dekontamination <strong>von</strong> Patienten kann da<strong>von</strong> ausgegangen werden,<br />

dass die Strahlenbelastung des behandelnden Personals nur gering ist. Die <strong>von</strong><br />

den im Körper des Patienten befindlichen Nukliden ausgehende Partikelstrahlung<br />

wird vom Gewebe des Patienten vollständig (α- und niederenergetische β-Strahlung)<br />

bzw. fast vollständig (hochenergetische β-Strahlung) abgeschirmt. Für die meisten γ-<br />

Strahler hat eine (punktförmige) Quelle mit einer Aktivität <strong>von</strong> 1 GBq in 1 m Abstand<br />

eine Äquivalentdosisleistung <strong>von</strong> nicht mehr als 0,3 mSv/h <strong>zur</strong> Folge 8 [82].<br />

Zum Vergleich sei § 59, Abs.1 der Strahlenschutzverordnung zitiert: „Bei Maßnahmen<br />

<strong>zur</strong> Abwehr <strong>von</strong> Gefahren für <strong>Personen</strong> ist anzustreben, dass eine effektive Dosis<br />

<strong>von</strong> mehr als 100 mSv nur einmal im Kalenderjahr und eine effektive Dosis <strong>von</strong> mehr<br />

als 250 mSv nur einmal im Leben auftritt”.<br />

Bei der Behandlung eines intern kontaminierten Patienten wäre der Nutzen des Tragens<br />

<strong>von</strong> Bleischürzen minimal, da die γ-Strahlung kaum geschwächt wird. Die<br />

Schutzmaßnahmen des Personals sollten daher so gehandhabt werden, wie es in der<br />

Nuklearmedizin üblich ist.<br />

Würde sich die Aktivität <strong>von</strong> 1 GBq des starken γ-Strahlers 60 Co gleichmäßig auf der<br />

Körperoberfläche eines lebensbedrohlich verletzten Patienten verteilen, ergäbe sich<br />

für den behandelnden Chirurgen bzw. die Chirurgin eine Äquivalentdosisleistung <strong>von</strong><br />

etwa 1 mSv/h [131].<br />

Lediglich bei der Entfernung <strong>von</strong> Splittern hoch aktiven Materials aus Wunden könnte<br />

dieser Wert wesentlich überschritten werden (Überprüfung der Wunde durch<br />

Dosisleistungsmessgerät!).<br />

Das Vorliegen starker externer Kontamination betrifft in erster Linie first responders,<br />

sodass im Rahmen dieser Arbeit nicht auf entsprechende Schutzmaßnahmen eingegangen<br />

werden soll. Es sei hierbei auf die Literatur verwiesen [81, 140, 20].<br />

8 60<br />

Die Ingestion <strong>von</strong> 1 GBq des Nuklids Co würde bei Erwachsenen zu einer Folgedosis <strong>von</strong> etwa 3,4<br />

Sv führen (siehe Kap. 2.1.3)<br />

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