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GRILLZEIT 2021 1 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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essen & trinken<br />

so oft auf die Weide sollen oder wollen. Denn neben einem<br />

noch unterentwickelten Pansen, der erst allmählich wächst,<br />

drohen der Gesundheit der Jungtiere dort auch Weideparasiten<br />

wie die verzweigte Familie der Magen-Darm-Würmer,<br />

die mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden müssten.<br />

Wichtig ist vielmehr eine gute Versorgung mit der Milch<br />

der Mutterschafe, die dafür mit ausreichend energiereichem<br />

Futter vorbereitet werden.<br />

Trendprodukt mit Potential. Im Jahr 2018 lag der Anteil an<br />

Schaf- und Ziegenfleisch in Österreich laut Statistik Austria<br />

am gesamten Fleischverzehr (von 63,6kg pro Kopf) bei gerade<br />

einmal 1,26%. Trotzdem steht der Selbstversorgungsgrad<br />

bei Schaf- und Ziegenfleisch heute bei nur 77% – die<br />

Versorgung mit österreichischem Lamm- und Kitzfleisch<br />

kann also bei Weitem nicht durch die Inlandsproduktion<br />

gedeckt werden.<br />

Das ist umso relevanter, als derzeit am gesamten europäischen<br />

Markt eher Knappheit an Lammfleisch herrscht, da die<br />

Nachfrage – auf zugegeben kleiner Basis – permanent steigt.<br />

Also ist beispielsweise auch das sonst gern im Großhandel<br />

angebotene Lammfleisch der Klasse 2 aus Neuseeland jetzt<br />

nicht mehr so spottbillig wie sonst und österreichische Topqualitäten<br />

sind wettbewerbsfähiger denn je.<br />

Schäfchen zählen…<br />

Der Schafbestand betrug in Österreich<br />

im Dezember 2019 genau<br />

402.658 Tiere aus 15.743 schafhaltenden<br />

Betrieben. Unterteilt man<br />

diesen Bestand in die unterschiedlichen<br />

Kategorien, so zeigt sich,<br />

dass der überwiegende Anteil der<br />

Tiere auf Mutterschafe (43%) und<br />

Lämmer (37%) entfällt. Der Anteil<br />

an Milchschafen macht mit 6% nur<br />

einen kleinen Anteil aus, der Anteil<br />

an Zuchtschafen am gesamten<br />

Schafbestand beträgt 14%.<br />

41% der Schafbetriebe halten kleine<br />

Herden mit 1 bis 9 Schafen, während<br />

lediglich 14% der Betriebe über<br />

50 Schafe besitzen. Von den Bundesländern<br />

verfügt Tirol (mit 21%)<br />

über den größten Anteil an Schafen,<br />

gefolgt von Niederösterreich (20%)<br />

und der Steiermark (18%).<br />

Bei einem durchschnittlichen Lebendgewicht<br />

von 42kg bei Lämmern und<br />

76kg bei Schafen und einer durchschnittlichen<br />

Schlachtausbeute<br />

von 44% bei Lämmern und 41%<br />

bei Schafen ergab sich für 2019 ein<br />

Schaf- und Lammfleischanfall von<br />

6.961 Tonnen, was einer Steigerung<br />

von 4,33% im Vergleich zu 2018<br />

(6.672 Tonnen) entspricht.<br />

Aber Junglamm ist nicht Junglamm. Auch wenn das<br />

Maximal alter von 6 Monaten in Österreich natürlich eine<br />

gewisse Vereinheitlichung der Qualitäten mit sich bringt,<br />

bestehen hier mitunter große Unterschiede zwischen den<br />

Regionen, Haltungsformen und Markenprogrammen.<br />

Relativ gering, wenn auch merkbar, sind die Unterschiede<br />

zwischen Lammfleisch aus konventioneller und biologischer<br />

Landwirtschaft. Das liegt schon einmal daran, dass diese<br />

beiden Haltungsformen bei Schafen in Österreich nicht so<br />

weit auseinanderklaffen wie bei anderen Tieren auf unserem<br />

Speiseplan. Und ob das Soja in den Futterpellets nun aus<br />

Europa kommt oder aus Bio-Anbau ist beim besten Willen<br />

kulinarisch nicht relevant. Aber natürlich ökologisch. Und<br />

auch ethisch liegt die konventionelle Lammhaltung in den<br />

kleinen österreichischen Betrieben nicht so weit weg von<br />

den Bio-Betrieben wie andernorts. Junglämmer der Qualitätsprogramme<br />

werden hierzulande immer in kleinen Gruppen<br />

auf Stroh gehalten, die Fütterung, ärztliche Versorgung<br />

und Betreuung wird genau kontrolliert. Immerhin hält der<br />

durchschnittliche österreichische Schafbetrieb lediglich<br />

28 Mutterschafe – da bleibt das Business familiär.<br />

Die größeren Unterschiede in der Fleischqualität beginnen<br />

dann bei der Genetik, denn nicht jede Schafrasse ist<br />

dafür gebaut, auf steilen Berghängen zu grasen. Die Lämmer<br />

der Bergschafe haben meist eine andere Physiognomie<br />

als die Rassen des Flachlandes und schmecken daher auch<br />

ein wenig anders. Die Muskeln sind trainierter, das Fleisch<br />

dunkler und das Aroma einen Tick intensiver.<br />

Aber ein Weidelamm wächst ganz prinzipiell langsamer als<br />

jenes, das intensiver gemästet wird, also ist es bei gleichem<br />

Schlachtgewicht meist auch zwei, drei Wochen älter. Nie<br />

über sechs Monate wohlgemerkt, aber ein Lamm der ostösterreichischen<br />

Qualitätsmarke „donauland LAMM“ ist<br />

schon mit 4-5 Monaten fertig gemästet, sein Fleisch daher<br />

etwas heller und milder im Geschmack. Wir können es uns<br />

also aussuchen…<br />

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