BS 08-2018
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Wasserstraßen | Häfen<br />
Der ehemalige Handelshafen: Die Hafeneinfahrt mit dem Kettendampfer »Gustav Zeuner« (l.), die Reichseinheitsspeicher (r.)<br />
Foto: Knoll<br />
Magdeburg setzt im Hafen auf Tradition<br />
Ehemalige Hafenstandorte, in denen das Erbe der Binnenschifffahrt gepflegt wird,<br />
wie beispielsweise in Berlin oder Brandenburg, nennen sich Museumshafen. In Magdeburg<br />
ist das anders<br />
Von Christian Knoll<br />
Magdeburg versteht sich seit<br />
800 Jahren als Hafenstadt und ist<br />
seither und auch heute noch nach Hamburg<br />
der zweitgrößte Hafen an der Elbe.<br />
Die Umschlagplätze verteilten sich früher<br />
entlang des westlichen Elbufers. Von<br />
1886 bis 1893 wurde jedoch in der Alten<br />
Neustadt, wie sie offziell heißt, ein Hafenbecken<br />
von 994 m mit einer 1.600 m<br />
langen Kaimauer errichtet, hinter der<br />
Zucker- und Getreidespeicher, Lagerhallen<br />
für Stückgüter und Lagerflächen für<br />
Massengüter sowie Verwaltungsgebäude,<br />
Kranbahnen für elf Stückgut- und<br />
Massengutkräne errichtet wurden. Weil<br />
auch einige Handelshäuser sich im Hafen<br />
ansiedelten, erhielt der damals neue<br />
Hafen die Bezeichnung Handelshafen.<br />
Die Einfahrt befindet sich unterhalb<br />
der Herrenkrug-Eisenbahnbrücke und<br />
mündet nach etwa 200 m unter einer Eisenbahn-<br />
und Straßenhubbrücke rechtwinklig<br />
in das Hafenbecken. Jedoch war<br />
die Handelshafeneinfahrt, da sie über einer<br />
Felsrippe liegt, von Beginn an anfällig,<br />
bei Niedrigwasser zu geringe Tauchtiefen<br />
zu bieten.<br />
Da sich nach Norden hin mehr Industrie<br />
ansiedelte, entstand von 19<strong>08</strong> bis<br />
1911 ein neues Hafenbecken, das den Namen<br />
Industriehafen erhielt. Mit der Fertigstellung<br />
des Mittelandkanals entstand<br />
zusätzlich noch von 1929 bis 1932 der Kanalhafen<br />
mit zwei zusätzlichen Hafenbecken<br />
und direktem Zugang über das<br />
Schiffshebewerk Rothensee vom Mittellandkanal.<br />
Einen indirekten Zugang<br />
vom Elbe-Havel-Kanal gibt es über die<br />
Schleuse Niegripp und nach 10 km die<br />
Elbe stromauf zum Industriehafen besteht<br />
auch Anschluss an den Kanalhafen.<br />
Nach dem Ende der DDR verlor der<br />
Handelshafen seine Bedeutung und wurde<br />
stillgelegt. Die Stadt Magdeburg und<br />
zahlreiche Enthusiasten wollten den Handelshafen<br />
aber gern erhalten und gründeten<br />
einen Verein zur Förderung der<br />
Magdeburger Hafengeschichte, dessen<br />
Vorsitzender der letzte Technische Leiter<br />
der Hafenverwaltung, Wolfgang Hucke,<br />
seit dessen Gründung 1995 bis heute ist.<br />
Gemeinsam mit der Stadt wurde ein<br />
Konzept entwickelt und 2011 beschlossen,<br />
das vorsieht, die gesamte feste und<br />
bewegliche Substanz des alten Hafens zu<br />
erhalten und ihn gleichzeitig für wissenschaftliche<br />
Zwecke bei Erhalt der al ten<br />
Bausubstanz umzunutzen. Zwei ehemali-<br />
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66 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 8