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10 - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

wurden und schließlich 1834 abbrannten. Von der Kirche haben wir eine flüchtige<br />

Skizze, die mit der Abbildung im Plan von 15'80 übereinstimmt.<br />

Die Einbrüche des Herzogs und der Stadt wurden im 18. Jahrhundert wettgemacht.<br />

Als in der Zeit des Absolutismus Töchter und Enkelinnen <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Herzöge Äbtissinnen wurden, gelang es ihnen dank ihrer guten<br />

Beziehungen zum Hofe, viele der verlorengegangenen Gebäude wieder zu erwerben<br />

und den Domänenhof abzurunden. Jetzt entstand die Domäne.<br />

IX. Die heutige Stadt<br />

Am 27. März 1580 reichte der Amtmann Johann ScharH von Gandersheim<br />

dem Herzog einen "Abryss und Vertzaychnuss des Amptes Gandersheim" ein,<br />

dem eine Karte beigefügt war 127). Abbildung 3 zeigt uns daraus die Stadt<br />

Gandersheim in einem Ausschnitt. Die Zeichnung ist erstaunlich genau. Da sie<br />

vor dem großen Brand vom 22. 11. 1580 entstand, sehen wir das mittelalterliche<br />

Stadtbild.<br />

Der Mauerring mit den vier Stadttoren ist noch vollständig erhalten, von<br />

den Wehrtürmen ist der Hohe Turm an der rechten Ecke der Stadtmauer und<br />

der Königsturm links von der Georgsmühle eingezeichnet. Die Burg hat ihren<br />

eigenen Ausgang über die Gande.<br />

Moritzkirche und Rathaus sind noch getrennte Gebäude, die Kirche des<br />

Barfüßerklosters ist noch erhalten, ebenso das Marienkloster. Der Domänenhof<br />

ist mit Gebäuden gegen die Burgstraße abgegrenzt.<br />

Den großen Brand von 15'80, dem Südteil und Westteil der Stadt zum Opfer<br />

fielen, benutzte der Rat, die dichtbebaute Innenstadt aufzulockern.<br />

Die Kellergasse entstand 128). Die Stiftskurie des Kanonikers Georg Jakobi<br />

reichte bis an die Marktkirche. 1584 erwarb die Stadt einen Teil, um "ihren<br />

Brandschaden soviel als möglich künftiger Zeit zu verhindern" 129).<br />

Die Reutergasse 180) verband neu den Wilhelmsplatz mit der Moritzstraße.<br />

Hier grenzte die Wilhelmsburg unmittelbar an den Hof der Familie von Stöckheim.<br />

Von diesem wurde ein Teil abgetrennt. "Diese Stelle ist vom Capitel dem<br />

Rate zur Erweiterung der Gassen cediret" 181).<br />

Schließlich wurden die verbliebenen Bauteile der Marktkirche und des Rathauses<br />

zu einem Bau vereinigt; der heutige sehr eigenwillige Rathausbau entstand,<br />

durch die große Freitreppe und die Balustrade gefällig, sonst nur in<br />

Einzelteilen künstlerisch befriedigend.<br />

127) Nds. StAWb. L Alt Abt. 26 Nr. 1169.<br />

128) Nach dem Ratskeller genannt.<br />

129) Nds. StA Wb. L Alt Abt. 11 Gand. Fb. 1, VIII Nr. 23.<br />

130) Nach dem um 1768 hier wohnenden Bäckenneister Friedrich Reuter genannt.<br />

131) Wie Anm. 3, BI. 72.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042500<br />

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