10 - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
dem Kloster Heeslingen 4) verpfändet waren. Vom Streit um diese Güter habe<br />
ihn aber der Stader Graf Friedrich (f 1135) abgehalten, der wn diese Zeit 1112<br />
vor dem Königsgericht in Rahmsdorf bemüht war, aus dem Dienst des nordmärkischen<br />
Markgrafen Rudolf I. von Stade 5) entlassen zu werden, aber durch<br />
den besagten Markgrafen Rudolf und durch den damaligen Sachsenherzog<br />
Lothar (von Süpplingenburg) nach Salzwedel entführt wurde, wo ihn ein kaiserliches<br />
Belagerungsheer befreite 6).<br />
Ida habe als eine aus Schwaben gebürtige Edelfrau in Elsdorf (bei Heeslingen)<br />
gewohnt und sei eine Bruderstochter Kaiser Heinrichs III. (f <strong>10</strong>56)<br />
sowie eine Schwestertochter Papst Leos IX. (f <strong>10</strong>54) gewesen 7). Markgraf<br />
Udo (I1.) von Stade (f <strong>10</strong>82) - der Vater Udos (lII.) und Rudolfs (I.) - habe<br />
Idas Sohn, den Grafen Ekbert, in Wistedt bei EIsdorf getötet, obgleich er dessen<br />
Anverwandter war. Die dadurch ihres Leibeserben beraubte Ida sei nach Rom<br />
zu ihrem päpstlichen Oheim gepilgert, habe bei ihm Trost und Zuspruch gefunden<br />
und habe, nachdem sie in die Heimat zurückgekehrt war, ihre Stader Herrschaft<br />
diesem Markgrafen Udo (I1.) auf dem Erbwege überlassen.<br />
Dreimal sei Ida vermählt gewesen - zuerst mit Lippold, dem Sohn der<br />
Glismodis 8), dann (nacheinander) mit den beiden in Dithmarschen gefallenen<br />
Grafen Dedo und Etheler dem Weißen. Die aus der ersten Ehe stammende<br />
4) Das unter Otto dem Großen durch den kinderlosen Grafen Hed gegründete<br />
Kloster Heeslingen hei Zeven - Thietmari Merscburg,msis episcopi Chronicon. MG.<br />
SS. rer. Germ .• Nova Series IX. hrsg. v. Robert Holtzmann (1935. unveränderter Neudruck<br />
1955). Liber 11. cap. 42 (fortan Thietmar II. 42) - ist nicht zu verwechseln mit<br />
Hesslingen bei Wolfsburg. einer Besitzung der Grafen von Walbeck (Thietmar VlIl. 15).<br />
Das Namensregister bei R. Hol tz man n aaO. ist an dieser Stelle unzuverlässig (auch<br />
in R. Hol tz rn a n n s deutscher Ausgabe der Chronik Thietrnars; vgl. unten Anm. 77)<br />
und dementsprechend auch die TextsteIle bei Ruth Sc h ö I k 0 p f (geb. Goebel). Die<br />
sächsischen Grafen 919-<strong>10</strong>24. in: Stud. u. Vorarb. z. Hist. Atlas Niedersachsens<br />
(= Veröff. d. Hist. Komm. f. Niedersachsen. Reihe 11) Bd. 22 (1957) S. 82 Anm. 6.<br />
6) Der sächsische Annalist des 12. Jh. - Ann. Saxo <strong>10</strong>87; S5. VI 724 - berichtet.<br />
daß Rudolfs I. Bruder. der Markgraf Lüder-Udo 111. (t 1<strong>10</strong>6). seine Grafschaft Stade<br />
1187 dem Friedrich gab. der sie dann 40 Jahre lang besessen habe. Albert von Stade -<br />
Ann. Stad. 1112. 55. XVI 319 - erwähnt. daß Friedrichs Bruder Ulrich am Hofe Kaiser<br />
Heinrichs IV. aus der Dienstbarkeit dieses Markgrafen entlassen wurde und spricht von<br />
einer 60jährigen Amtszeit Friedrichs. der hochbetagt am 13.4. 1135 verstorben sei<br />
(Ann. Stad. 1135. SS. XVI 323).<br />
e) Belege bei Herbert W. V 0 g t. Das Herzogtum Lothars von Süpplingcnburg 1<strong>10</strong>6<br />
bis 1125. in: Ou. u. Darst. z. Gesch. Niedersachsens. Bd. 57 (1959) S. 151 f.<br />
1) ulsta namque Ida nobilis femina de Suevia nata. in villa Elsthorpe manens. hercditatem<br />
habuit. que adhuc hereditas Idae dicitur. Hec fuit filia fratris imperatoris<br />
Heinrici lll.. filia quoque sororis Leonis pape qui et Bruno" (Ann. Stad. 1112. 5S.<br />
XVI 319). '<br />
Il) In Goslar tritt am 23. 3. <strong>10</strong>52 als einer der heiden Erben des Bischofs Meinwerk<br />
(und seiner Schwester Glismodist) ein .Liutbold" auf - MG. Diplomata Regum et<br />
lmperatorum Germaniae. Urkunden Heinrichs lll .• Nr. 284 (fortan DH III 284). Ihn hält<br />
H u c k e aaO. S. 67 mit Redlt für den ersten der drei Gatten ldas von Elsdorf (vgl.<br />
unten Anm. 12).<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042500<br />
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