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10 - Digitale Bibliothek Braunschweig

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ihr in die Brust herunter gefallen sey, woran sie ohne Hoffnung darniederliege"<br />

5). Zwei Leute, die zur Zeit des Unglücks im Menckeschen Garten gejätet<br />

hatten, sagten vor dem Bürgermeister aus, "daß sie die Kugel in der Lufft<br />

gesehen" hätten, wie sie über den Garten von Prof. Keuffel ß) in den Menckeschen<br />

Garten geflogen sei. "Die Frau Hofräthin habe an der Erde sich gebückt<br />

und Mayoran gepflückt, so sey es gekommen, daß die Kugel durch den Halß in<br />

die Brust hineingegangen" 7). Nach diesen Feststellungen setzte Lichtenstein in<br />

seinem Bericht auseinander, das Scheibenschießen hätte seit Jahrhunderten ("per<br />

secula U<br />

) immer an der gleichen Stelle stattgefunden, und gerade der Montagnachmittag<br />

sei als Schießtag allgemein bekannt. Die Anwohner des Schützenwalles<br />

gingen deshalb auch um diese Zeit nicht in ihre Gärten, "wie denn auch<br />

die Hofräthin Mencken selbst" an den Schießtagen ihre Freundinnen nicht in<br />

den Garten zu führen pflegte, "um nicht unglücklich zu seyn" 8). Besonders<br />

nachdrücklich wies lichtenstein darauf hin, daß das Scheibenschießen zur<br />

üblichen Zeit und am üblichen Ort stattgefunden hätte, so daß nach seiner<br />

Ansicht eine Bestrafung der Schützen gemäß Art. 146 des damals geltenden<br />

Strafgesetzbuches (CCC) 9) nicht in Betracht kommen könnte, falls die Schußverletzung<br />

der Hofrätin den Tod zur Folge haben sollte.<br />

Am 6. Oktober 1760 meldete der Helmstedter Bürgermeister in einer<br />

weiteren Eingabe an

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