10 - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
sogenannte Bracken, umgebaut wurde, .stieß man westlich vom Hofraum in der<br />
Tiefe auf ein festes starkes Mauerwerk. Es waren so viele starke Bruchsteine, daß<br />
man den ganzen Anbau damit errichten konnte. Die Stärke und der Umfang des<br />
Mauerwerks ließen auf ein Tor sdlließen 9). Bei der Anlage der Vollkanalisation<br />
bnd man auf dem Markt, vor dem Rathaus, ebenfalls erstaunlich starkes<br />
Mauerwerk, auch um die Osterzeit 1961 in der Reutergasse vor dem Pfarrhaus<br />
WilhelmspIatz 11. Audl hier waren es ziemlidl quadratische Bruchsteine von<br />
40 bis 60 cm Größe <strong>10</strong>). Diese Fundstellen fügen sich gut in da.s Luftbild ein.<br />
das uns den Stiftsbezirk zeigt (Abb. 1).<br />
Noch einen Schutz hatte die Stiftsburg: die Gande. Betrachten wir auf dem<br />
Luftbild den Verlauf der Grenze im Norden (links im Bild). so fällt die merkwürdige<br />
Einbuchtung in der Mitte auf. Sie mußte für die Verteidigung ungünstig<br />
sein. Ich meine. daß hier einst die Gande entlang floß und diese Einbuchtung<br />
schuf. weil sie vom Norden her strömte 11). Noch lange nach der Verlegung<br />
des Flusses - im 16. Jahrhundert - war der Plan sumpfig und oft mit Wasser<br />
bedeckt. Die Anlieger klagten. daß sie häufig nicht in ihre Häuser und Scheunen<br />
kommen konnten 12). 1215 trug ein Ministeriale des Stiftes den Namen:<br />
Transaquam 13). später finden wir den Namen .. Over dem Beke" 14). ihr Hof<br />
wird von der Stiftsburg aus gesehen jenseits der Gande gelegen haben.<br />
Die Stiftsburg mißt in der Länge (Ost-We.st) 225 m. in der Breite (Nord-Süd)<br />
175 m.<br />
Wir wenden uns nun den Gebäuden des Stiftsbezirks zu. Die Urkunde von<br />
1<strong>10</strong>7/<strong>10</strong> 15) erwähnt: .. Officinae. Refectorium. Dormitorium·. das Vogt weistum<br />
von 1188 16 ): .. Septa cIaustri. cymiterium. murus urbanus. domicilium<br />
ecclesiasticarum personarum. possessiones ministerialium". Die Urkunde von<br />
1196 17 ) nennt: "Curiae et domus ministerialium. granarium commune". In<br />
dieser Urkunde werden auch Schüler genannt. so daß es neben der Schule für<br />
Kanonissen und junge adlige Mädchen. von der uns Roswitha berichtet. auch<br />
9) Kr 0 ne n b erg, Der Bracken, in Gandersh. Kreisblatt vom 3 .• 15 .• 22 .• :29. X.<br />
5. XI. 1960.<br />
<strong>10</strong>) Kr 0 n e n b erg. Wie verlief die älteste Stadtbefestigung in Gandersheim? in<br />
Gandersh. Kreisblatt 15.4.1961.<br />
11) VgI. Eberhards Bemerkung a. a. O. Vers 414: dat he deH HameH VOH dem<br />
wateTe Heme, dat bi HOTdeH vlut delHe c<strong>10</strong>steTe Ha.<br />
12) Nds. StA Wb. L Alt Abt. 11 Gand. Fb. 1. 111 Nr. 56.<br />
"') Ebda. Urk Abt. 6 Nr. 42.<br />
U) Ebda. Urk Abt. 6 Nr. 223.<br />
16) Ebda. Urk Abt. 6 Nr. 27, siehe dazu Hans Go e t tin g. Die Gandersheimer<br />
Originalsupplik an Papst Paschalis 11. als Quelle für eine unbekannte Legation Hildebrands<br />
nach Sachsen in: Nds. Jb. rur Landeögeschichte Jg.:21 (1949) S. 93 ff.<br />
16) Nds. StA Wb. Urk Abt. 6 Nr.28.<br />
17) Ebda. Hs VII B Nr. 2.<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042500<br />
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