10 - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
des Papstes Leo IX., aber keine Bruderstochter des Kaisers Heinrich III., sondern<br />
nur eine Nachkommin des mit Kaiser Otoos IlI. Schwester MathUde<br />
(t <strong>10</strong>25) vermählten rheinischen Pfalzgrafen Ezzo Cf <strong>10</strong>34) gewesen 14). Der<br />
seit <strong>10</strong>45 regierende Sdlwabenherzog Otto 11. (f <strong>10</strong>47) entstammte der Ehe<br />
Ezzos, ebenso die mit dem Polenkönig Mieszko II. (f <strong>10</strong>34) vem1ählte Richenza<br />
(t <strong>10</strong>63), welche übrigens den gleichen Vornamen getragen hat wie die jüngste<br />
Tochter Idas von Elsdorf und wie die Gemahlin des <strong>10</strong>61 zum Herzog von<br />
Bayern erhobenen niedersächsischen Grafen Otto von Northeim (f <strong>10</strong>83), und<br />
das lasse auf Verwandtschaft zwischen den "Ezzonen" und lda von Elsdorf<br />
schließen. Daher gipfelt diese genealogische Konstruktion in der Vermutung,<br />
Ida von ELsdorf und die mit Otto von Northeim vennählte Richenza seien<br />
Schwestern und somit womöglich Töchter des besagten ezzonischen Herzogs<br />
Otto II. von Schwaben gewesen. Auf diese Weise lasse sich vieIleicht auch die<br />
Behauptung des französischen Chronisten Alberich von Troisfontaines (um<br />
1240) bestätigen, wonach der - mit einer Enkelin Ottos von Northeim vermählte<br />
- Kaiser Lothar von Süpplingenburg vom Geschlecht des Herzogs<br />
Otto II. von Schwaben abstamme 15).<br />
Da diese weit her.geholte genealogische Konstruktion 16) in den jüngsten<br />
Untersuchungen über die Grafen von Stade und die Grafen von Northeim Anerkennung<br />
fand 17), obwohl ihr Urheber sie mittlerweile wieder faIlen gelassen<br />
H) Emil K i m p e .1, Ezzonen und Hezeliniden in der rheinischen Pfalzgrafschaft.<br />
in: Mitteilungen des Instituts für österreimisme Gesmimtsforsmung (= MIÖG), Erg.<br />
Bd. 12 (1933) 5. 29 H.; zustimmend Albert K. H ö m b erg. Geschimte der Comitate<br />
des Werler Grafenhauses. in: Westfälische Zeitschrift Jg. <strong>10</strong>0 (1950) S. 33.<br />
15) '"Ottonem ducem Sueviae. de cujus linea descendit iIIe Lotharius dux 5axonum<br />
qui fuit imperator" (Alberici chron., MG. 55. XXIII 785). Am Beispiel der polnischen<br />
Königstochter Richza d. 1. (= Rica). die in erster Ehe mit König Alfons VII. von<br />
Kastilien (f 1157), in zweiter mit Graf Raimund v. Provence (f 1166). in dritter mit<br />
Graf Albert 11. von Everstein (njenseits Köln") vermählt war (MG. 55. XXIII 834).<br />
erweist sich. daß Alberich in genealogischen Dingen ziemlich zuverlässig unterrimtet<br />
war. Vgl. Hans 00 b b e r tin in: Armiv für schlesische Kirchengeschimte Bd. 15.<br />
(Hildesheim 1957) S, 1-4, Bd. 16 (1958) S. 315'-323. Bd. 17 (1959) S. 289-291 (im<br />
betreffenden Zitat muß es dort heißen: .. Ista sec und a Rikissa· statt •... secum<br />
Rikissa").<br />
16) Darüber, daß Alberich von der Abstammung Kaiser Lothars. nicht aber von jener<br />
seiner Gattin Richenza von Northeim spricht. ging K i m p e n aaO. großzügig hinweg.<br />
ohne zu erwägen. ob eine der Urgroßmütter Lothars - z. B. die Gattin Konrads von<br />
Haldensleben (vgl. die Stammtafel bei V 0 g t aaO.) - eine .. Ezzonin" gewesen sein<br />
mag.<br />
17) Aus einem der zahlreichen Schreibfehler in der .. Rosenfelder" (= Harsefelder)<br />
Klostermronik (vgl. unten Anm. 20) - die Gattin Ottos von Northeim wird versehentlich<br />
lda (statt Richenza-Rixa-Rica!) genannt - zieht H u c k e aaO. 5. 31 u. 59 H. den<br />
.naheliegenden Schluß. daß der Chronist ,Ida' irrtümlich für .Richenza' gesetzt hat, weil<br />
er die bei den Schwestern verwechselte". - Hierdurch glaubt Karl-Heinz L a n g e, Die<br />
Grafen von Northeim 950-1144. Politische Stellung. Genealogie und Herrsmaftsbereich,<br />
Beiträge zur Geschimte des sädlsischen Adels im Hochmittelalter (Dis5. Kiel 1958) Bd. 1,<br />
S. 4S - vgl. der s. Die Stellung der Grafen von Northeim in der Reimsgeschichte des<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042500<br />
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