10 - Digitale Bibliothek Braunschweig
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Das Wahrzeimen des Marktplatzes war der "Markt- oder Fismstein U<br />
,<br />
1601 genannt, als ein Kind hier ausgesetzt worden war 56), und 1607, wo von<br />
einem jungen Mann berimtet wird, er habe "auf dem Markte dem Fismstein,<br />
der wohl undenklim Jahre ungesmlagen gestanden, 16 Smrarnmen darein<br />
gehauen" 57).<br />
Die Marktsiedlung wurde in den Mauerring einbezogen, der nun erweitert<br />
werden mußte. Mangels jedes urkundlimen Namweises sind wir auf Rücksmlüsse<br />
und Bodenfunde angewiesen. Die starken Grundmauern, die 1961 bei<br />
der Anlage der VoIIkanalisation auf dem Grundstück Wilhelmsplatz 7<br />
(Druckerei und Verlag Hertel) zwismen Vor- und Hinterhaus auf dem Hof<br />
gefunden wurden und zwar in einer Tiefe von 3 Metern, könnten nom dem<br />
ersten Mauerring angehört haben - im meine, daß auch der zweite Mauerring<br />
hier nicht anders verlief. Das Mauerwerk aber, das im gleichen Jahr in<br />
der Reutergasse in Höhe der Wilhelmsburg gefunden wurde, muß zur zweiten<br />
Stadtmauer gehören. Mühe 58) berichtet ferner: "Ebenfalls ein solcher Mauerrest<br />
dieses älteren Befestigungsringes wurde nach Brackebusch 1880 bei Neubau<br />
des Hauses ass. Nr. 37 (Moritzstraße 2;, Glaserei) beseitigt, er lag also im<br />
Zuge der Stadtmauer".<br />
Die Stärke des Mauerwerks spricht dafür, daß an dieser Stelle ein Stadttor<br />
gelegen hat, das 13; 2 genannte Holenstratertor 59), das seinen Namen von der<br />
Hohlengasse (= Oldegasse = Alte Gasse) trug, die hier mündet. Mühe hat P.S<br />
an den westlimen Ausgang der Alten Gasse gezeichnet, was mir unwahrschein<br />
Ha, erscheint, weil so nahe neben dem Georgentor kein zweites gelegen haben<br />
wird. Am Ende der Alten Gasse stand ein Turm, 1;;1 der Pulverturm<br />
genannt 60), der auf dem Merianstim gut zu sehen ist. Nam den Funden bei<br />
der Kanalisation 19;8 ging die Stadtmauer durch die Alte Gasse hindurch,<br />
was aber die Anlage eines Tores nicht ausschließt. Aber ein zweiter Grund<br />
spricht gegen ein Tor an dieser Stelle. Nach der Urkunde von IH2 lagen vor<br />
dem Tor zwei Höfe des Dietrim von Staßfurt. Sie können nimt im Westen<br />
vor der Alten Gasse bzw. vor der Stadtmauer gelegen haben, weil hier das<br />
Flußgebiet der Gande ist. Wie sumpfig das Gelände hier ist, zeigte sich beim<br />
Bau des Finanzamtes 195'6 und des Gesundheitsamtes 195'9. Es werden deshalb<br />
&6) Kämmereirechnungen im Heimatmuseum 1597 H.<br />
5") Ratsprotokolle im Heimatmuseum 1599-1608.<br />
58) Adolf M ü h e, Gesch. d. Stadt Bad Gandersheim (Bad Gandcrsheim 1950), S. 29.<br />
&9) Nds. StAWb. Urk Abt. 6 Nr.167.<br />
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
80) Stadtbuch im Heimatmuseum Bl. 29: Dat pulver/wss in der holeH Gatzen an<br />
der Stadtmurr.<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042500<br />
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