SPORTaktiv Juni 2023
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PRODUKT Cargobikes<br />
Frachter unterwegs<br />
Lastenräder erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />
Wir haben uns die unterschiedlichen Lademeister<br />
etwas näher angesehen.<br />
von Lukas Schnitzer<br />
G<br />
erade im verkehrsüberlasteten<br />
urbanen Raum<br />
gehören Lastenräder<br />
mehr und mehr zum gewohnten<br />
Alltagsbild. Grob gesagt<br />
unterteilen sich die praktischen Alltagshelfer<br />
in zwei „Familien“. Da<br />
wären einmal die Frontlader mit<br />
großer Ladefläche vor dem Fahrer,<br />
meist mit einer Kiste oder ähnlichen<br />
(gerne auch wetterfest überdachten<br />
oder verschließbaren) Aufbauten<br />
bestückt. Hier unterscheiden<br />
sich wiederum grob die einspurigen,<br />
etwas sportlicheren<br />
Longjohn- Konzepte von den Lasten-Trikes<br />
mit zwei Vorderrädern<br />
und einem Hinterrad. Durch ihren<br />
tiefen Schwerpunkt sind sie vor allem<br />
für sehr große Lasten ideal.<br />
Ihnen gegenüber stehen die<br />
Longtails, welche das Gros der Last<br />
FOTO: Brian Kuhlmann / TREK<br />
hinter dem Fahrer zentrieren und<br />
an der Front nur kompakte Gepäckträger<br />
für Rucksäcke oder kleine<br />
Besorgungen bieten. Mario Meßmer,<br />
Brand-Manager bei CENTURI-<br />
ON, sieht die großen Vorteile der<br />
Longtails in den sehr gut beherrschbaren,<br />
fahrradähnlichen<br />
Fahreigenschaften. „Ein Lastenrad<br />
muss sich im Alltag bewähren und<br />
die einfache und sichere Mitnahme<br />
von Lasten und Personen gewährleisten.<br />
Gerade auch in puncto Sicherheit<br />
hat man am Longtail den<br />
Vorteil, dass man die Passagiere<br />
oder die Last hinter sich hat. An<br />
Straßenkreuzungen erhält man so<br />
eine bessere Einsicht ins Verkehrsgeschehen“,<br />
weiß Meßmer. Für<br />
leichtere Lasten bieten sich zusätzlich<br />
sogenannte Bakery-Bikes an,<br />
welche mit eher klassischem Gepäckträger<br />
hinten und Frontträger<br />
perfekt für kleinere, leichtere Besorgungen<br />
ausgelegt sind.<br />
Welche Variante auch immer<br />
man für den eigenen Anspruch in<br />
Betracht ziehen mag – „neben der<br />
Vielseitigkeit und Alltagstauglichkeit<br />
sollte man vor allem auf einen<br />
Motor Wert legen“, streicht Veit<br />
Hammer, Content & PR Manager<br />
bei Trek, die Wichtigkeit des Vorhandenseins<br />
von Akku und Motor<br />
am mitunter schwer beladenen Lastenrad<br />
hervor. Ungeachtet des Konzepts,<br />
so Meßmers Rat, sollte man<br />
auf eine steife Rahmenkonstruktion<br />
achten, damit die Fahreigenschaften<br />
auch schwer beladen nicht leiden.<br />
Sein Tipp: immer im beladenen<br />
Zustand Probefahren. Ebenfalls essenziell:<br />
eine gut durchdachte Parkstütze<br />
für sichern Stand beim Beladen.<br />
Personentransport<br />
Was den Transport von Kindern und<br />
Passagieren betrifft, sollte man sich<br />
mit den Regularien des jeweiligen<br />
Landes genau auseinandersetzen,<br />
rät Veit Hammer. In Österreich ist<br />
dies in §65 Absatz 3 der StVO sowie<br />
in der Fahrradverordnung festgelegt.<br />
Zusammengefasst (und ohne<br />
Gewähr): Wer älter als 16 Jahre alt<br />
ist, darf Kinder unter 8 Jahren in<br />
geeigneten Fahrradsitzen transportieren.<br />
Darüber muss das Fahrrad<br />
hinsichtlich seiner Bauart auf den<br />
Transport mehrerer Personen ausgelegt<br />
sein. Klassische Sitze erlauben<br />
nur ein Kind, Transportboxen<br />
vor oder hinter dem Fahrer mit entsprechenden<br />
Gurtsystemen dürfen<br />
auch mehrere Kinder aufnehmen.<br />
Achtung: Bis zum 12. Lebensjahr<br />
gilt auch hier die Helmpflicht. Bei<br />
älteren Passagieren braucht es bei<br />
Einspurigen für jede weitere Person<br />
einen eigenen Sitz, eine Haltevorrichtung<br />
und eigene Pedale oder<br />
Abstützvorrichtungen. Bei Mehrspurigen<br />
ist lediglich ein eigener<br />
Sitz vorgeschrieben.<br />
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