SPORTaktiv Juni 2023
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SERVICE<br />
E-MTB-Fahrtechnik<br />
Wer sich auf Trails wagt, sollte vorab seine Fahrtechnik<br />
schulen. Dann ist man von Beginn an sicherer unterwegs.<br />
abhebt. Für diese Technik ist viel<br />
Gefühl beim Treten und einiges an<br />
Übung gefragt.<br />
Gerade auf Trails kann es auch<br />
nützlich sein, den Tritt etwas an<br />
Hindernisse wie Wurzeln oder Felsstufen<br />
anzupassen, um ein Aufsetzen<br />
von Pedal und Kurbel zu verhindern.<br />
Das zusätzliche Drehmoment<br />
der E-Antriebe ermöglicht es<br />
in horizontaler Pedalstellung auch<br />
ein paar Mal eine Viertel Pedalumdrehung<br />
rückwärts und anschließend<br />
wieder vorwärts zu treten, um<br />
die Pedale von Hindernissen fernzuhalten.<br />
Größere Hindernisse wie kleine<br />
Baumstämme oder Äste lassen sich<br />
mit E-Mountainbikes bergauf ebenfalls<br />
relativ einfach überwinden.<br />
Dazu kurz vor dem Hindernis etwas<br />
beschleunigen, kurz aus dem Sattel<br />
gehen um das Vorder- und anschließend<br />
das Hinterrad anzuheben und<br />
danach entspannt weitertreten.<br />
Tipp: Manche Konzepte, etwa<br />
Boschs Performance CX im<br />
E-MTB-Modus, „schieben“ auch bei<br />
einer kurzen Tretpause für die entscheidende<br />
Sekunde weiter.<br />
Technik-Tipps fürs Bergab<br />
Bergab unterscheidet sich die E-Bike-Technik<br />
nicht grundlegend von<br />
jener am MTB. Die Basics dazu findet<br />
ihr in Wort und Bild erklärt online<br />
in unserem kostenlosen E-Paper<br />
zum Bikeguide 2022 ab Seite<br />
160. Worauf gerade versierte Umsteiger<br />
von klassischen Trailbikes<br />
und Enduros hin zu schwereren<br />
E-MTBs jedoch achten sollten, ist<br />
das gewichtsbedingt etwas veränderte<br />
Handling am Trail. Gerade<br />
was Bremspunkt und „Flugverhalten“<br />
betrifft, sollte man sich hier<br />
etwas Umgewöhnungszeit gönnen.<br />
Was das Bremsen anbelangt,<br />
sollte man wie auf allen Bikes zwar<br />
mit beiden Bremsen gleichzeitig,<br />
tendenziell aber etwas mehr über<br />
das Vorder- denn über das Hinterrad<br />
verzögern. Speziell auf Naturtrails<br />
gilt allerdings auch für E-Biker: Wir<br />
FOTO: Thomas Polzer<br />
wollen keine Spuren hinterlassen!<br />
Blockierende Hinterräder sind nicht<br />
„cool“, sondern ein Zeichen schlechter<br />
Fahrtechnik. Außerdem zerstören<br />
die gezogenen Furchen beim<br />
nächsten Regen die Wege und sorgen<br />
für unnötige Konflikte. Außerdem:<br />
Ein rollendes Rad lässt die Federung<br />
freier Arbeiten und bietet<br />
mehr Traktion als ein überbremstes.<br />
Lerne deine Geschwindigkeit zu<br />
kontrollieren und passe dein Tempo<br />
dem Trail und dem eigenen Fahrkönnen<br />
an. Ähnliches gilt für Abschneider<br />
– sind Kurven zu eng oder<br />
zu technisch, versuche dich ruhig<br />
Tipp für Einsteiger:<br />
Bucht euch einen<br />
Fahrtechnikcoach –<br />
damit lernt sich vieles<br />
einfach schneller!<br />
öfter daran und versuche die richtige<br />
Linie zu finden. Wer keinen Spaß<br />
an der kurvigen Herausforderung<br />
findet, ist vielleicht auf einfacheren<br />
Trails oder Forststraßen besser aufgehoben.<br />
Eine finale Exit-Strategie für<br />
steile Passagen: Musst du kontrolliert<br />
vom Rad, versuche erst abzubremsen,<br />
bring das Gesäß hinter<br />
den Sattel und löse den hinteren<br />
Fuß vom Pedal. Im Stillstand den<br />
zweiten Fuß vom Pedal nehmen. So<br />
stehst du sicher hinter dem Rad<br />
und kannst es im Fall der Fälle seines<br />
Weges rollen lassen.<br />
Übung macht den Meister<br />
Überall im Land bieten Bikeschulen<br />
mittlerweile Fahrtechniktrainings<br />
an, auch für E-Mountainbiker. Und,<br />
nein, nicht nur Einsteiger können<br />
dort gewaltig profitieren. Doch egal<br />
ob mit oder ohne professionelle Anleitung:<br />
Ein besserer Biker wird<br />
man im Sattel – also rauf aufs Bike,<br />
raus auf die Trails!<br />
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