SPORTaktiv Juni 2023
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PRODUKT Rennradbekleidung<br />
Noch schwieriger wird die Auswahl<br />
an den Verbindungsstellen von<br />
Körper und Bike, wo anatomische<br />
Eigenheiten eine wichtige Rolle<br />
spielen. „Der Sitzpolster ist das A<br />
und O. Er sollte straff sein, denn<br />
das Material bei zu dickem und weichem<br />
Polster kann unkontrolliert an<br />
einzelnen Stellen verrutschen. Das<br />
Material soll hautfreundlich und atmungsaktiv<br />
sein und die Sitzfläche<br />
sollte mit den Polsterzonen abgedeckt<br />
werden.“<br />
Radlers Kleider<br />
Leicht, passgenau und funktional: Rennradbekleidung<br />
hat sich zu einem Hightech-Produkt entwickelt.<br />
von Michael Forster<br />
C<br />
arbonlaufräder, Aerobar,<br />
und ein paar Gramm<br />
kann man auch noch bei<br />
den Pedalen abspecken.<br />
Neben dem Schutz vor Wind und<br />
Wetter lässt sich aber auch mit einem<br />
passgenauen Outfit das eine<br />
oder andere Watt einsparen. Ein<br />
hautenges Trikot liefert zweifellos<br />
eine bessere Performance als ein<br />
Zirkuszelt. Das bestätigt auch Stefan<br />
Gögele, der Leiter des Produktmanagements<br />
bei Löffler: „Radbekleidung<br />
sollte generell eng anliegen,<br />
sodass nichts verrutschen<br />
kann. Wie eng oder wie weit das<br />
sein soll, hängt von der persönlichen<br />
Präferenz ab.“ Außerdem ist<br />
beim Kauf zu beachten: „der Schnitt<br />
der Radbekleidung – sie ist so ausgelegt,<br />
dass die Bekleidung in der<br />
Sitzposition auf dem Rad angenehm<br />
sitzt. Das kann sich beim Anprobieren<br />
im Stehen seltsam anfühlen“.<br />
Speziell in der Übergangszeit<br />
sind die Anforderungen an das Material<br />
vielseitig. Das klingt nach einer<br />
Aufgabe für das Zwiebelsystem.<br />
„Eine gute Basis ist beim Rennradfahren<br />
immer das Wichtigste. Der<br />
Baselayer soll trocken halten und<br />
transportiert die Feuchtigkeit von<br />
der Haut weg.“ Darüber kommt die<br />
klimaregulierende Schicht, die<br />
warm hält und die Temperatur reguliert.<br />
„Für die Übergangszeit<br />
empfehlen wir unsere Bikejacke<br />
WPM Pocket als dritte, schützende<br />
Schicht. Weil sie wasser- und winddicht<br />
ist, bei gleichzeitig sehr geringem<br />
Gewicht und minimalem Packmaß“,<br />
so Gögele.<br />
FOTO: Löffler<br />
Materialfrage<br />
Der technologische Fortschritt im<br />
Radsport macht auch vor der Bekleidung<br />
nicht halt. Auch hier wird<br />
auf Hochtouren geforscht. Neue<br />
Materialien können die Einzelteile<br />
flexibler, kompakter und funktionaler<br />
gestalten. Das bestätigt man bei<br />
Löffler: „Nachdem wir 70 Prozent in<br />
unserer eigenen Strickerei am Firmensitz<br />
in Ried entwickeln, entstehen<br />
im Jahr ca. 300 Stoffvarianten,<br />
die nicht alle in den Handel kommen,<br />
sondern rein aus Entwicklungszwecken<br />
entstehen. Durch den<br />
neuen Stoff „Elastic Interlock“ haben<br />
wir einmal mehr ein regional<br />
hergestelltes Material zur Verfügung,<br />
das natürlich auch den Herstellungsweg<br />
dieser Produkte deutlich<br />
reduziert und so unsere Kollektion<br />
noch nachhaltiger macht.“<br />
Schweiß kann aber auch den<br />
modernsten Materialien zusetzen.<br />
Um möglichst lange Freude am neuen<br />
Trikot zu haben, sollte es also<br />
auch richtig gepflegt werden. Die<br />
Tipps vom Profi dazu: „Waschmittel<br />
sparsam dosieren, optimal sind<br />
Flüssigwaschmittel – und keinen<br />
Weichspüler verwenden. Alternativ<br />
einfachen Essig (keine Essigessenz!)<br />
ins Weichspülerfach oder direkt<br />
auf die Textilien geben. Essig<br />
wirkt grundsätzlich enthärtend und<br />
kann bei der Neutralisierung von<br />
Schweißgeruch helfen.“ Grundsätzlich<br />
gilt für alle: „Funktionsmaterialien<br />
besser öfter und mit wenig<br />
Waschmittel waschen“.<br />
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