SPORTaktiv Juni 2023
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PRODUKT<br />
Rennräder<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> mitten im Zeitalter<br />
der vielseitigen Gravelbikes<br />
einen Spezialisten<br />
für Asphalt kaufen? Soll<br />
man auf jeden Fall, wie wir<br />
finden. Denn das leichtfüßig<br />
elegante Fahrgefühl eines echten<br />
Rennrads ist und bleibt auch in Zukunft<br />
einzigartig.<br />
Wer sich in der glücklichen<br />
Lage eines bevorstehenden<br />
Rennrad- Neukaufs wiederfindet,<br />
der sollte sich vorab einen finanziellen<br />
Rahmen stecken. Zwischen 1500<br />
bis 15.000 Euro findet sich für so<br />
gut wie jedes Budget und jeden Anspruch<br />
ein passendes Modell. Nahezu<br />
einzigartig in der Welt des<br />
Sports: Das entsprechende Kleingeld<br />
vorausgesetzt, kann jedermann<br />
echtes Profimaterial sein Eigen<br />
nennen. Kein schnödes Lookalike,<br />
sondern tatsächlich 1:1 das, was<br />
auch in der Pro-Tour durchs Peloton<br />
tänzelt – ob es das tatsächlich<br />
braucht, ist eine andere Baustelle.<br />
Zwei „Spielarten“<br />
Auf den ersten Blick mögen sich<br />
für den Laien Rennräder allesamt<br />
stark ähneln. Den größten Einfluss<br />
auf die Kaufentscheidung hat dabei<br />
der eigene Komfortanspruch.<br />
Vorrangig auf Vortrieb ausgelegt<br />
und durch ihre Geometrie<br />
(niedriger Stack, langer Reach)<br />
nicht nur im Handling, sondern<br />
auch in der Sitzposition auf rennorientierte<br />
Sportlichkeit hin getrimmt,<br />
wollen echte Performance-Bikes<br />
entsprechend sportiv gefahren werden.<br />
Je nach Auslegung finden sich<br />
hier maximal leichte Kletterer, bis<br />
ins letzte Detail optimierte Aero-Renner<br />
für maximale Geschwindigkeit<br />
und Allrounder, die die Attribute<br />
beider „Kategorien“ gekonnt<br />
vereinen. Auch wenn moderne<br />
Renner trotz hoher Steifigkeiten<br />
durchaus gute Dämpfungseigenschaften<br />
mitbringen, bleiben sie in<br />
ihrer Auslegung rassig, im Handling<br />
agil. Auffällig ist, dass sich<br />
hier die Reifenfreiheit und somit<br />
FOTO: Giant Bikes/Cameron Baird<br />
DIE EXPERTEN<br />
Michael Knopf<br />
Der ehemalige Radprofi und Radsport<br />
Journalist ist Gründer und Geschäftsführer<br />
seines eigenen Radshops in<br />
Mattersburg im Burgenland.<br />
www.radwelt.co.at<br />
Martin Oman<br />
Der Kreativkopf hinter dem Mountainbiker<br />
Store in Klagenfurt sitzt seit<br />
Kindesbeinen mit Leidenschaft im<br />
Sattel und betreibt sämtliche Spielarten<br />
des gepflegten Radsports.<br />
www.mountainbikerklagenfurt.at<br />
auch die gefahrene Reifenbreite in<br />
der jüngsten Vergangenheit deutlich<br />
vergrößert. Mit geringem Luftdruck<br />
gefahrene, gut dämpfende<br />
und leicht rollende 28-mm-Tubeless-Pneus<br />
im Profisport? Durchaus<br />
keine Seltenheit.<br />
Einsame Straßen und<br />
perfektes Wetter - so<br />
schön kann Rennradfahren<br />
sein.<br />
Wer es gemütlicher angehen<br />
möchte, Laufruhe und langstreckentaugliche,<br />
auch für weniger bewegliche<br />
Adoniskörper bequeme<br />
Sitzpositionen bevorzugt, der ist auf<br />
Endurance- oder Granfondo-Bikes<br />
besser aufgehoben. Diese Rennräder<br />
bieten nebst entspannteren Geometrien<br />
(höherer Stack, kürzerer<br />
Reach) oft auch spezielle Komfortund<br />
Dämpfungs-Features. Außerdem<br />
weisen sie oft nochmals größere<br />
Reifenfreiheit (30 mm breite Modelle<br />
spenden ordentlich Komfort)<br />
auf und kommen sehr oft schon ab<br />
Werk mit leichteren Übersetzungen.<br />
Sie sind sozusagen der bequeme<br />
Sportler, der 911 4S zum straßenzugelassenen<br />
Ringfahrzeug GT3 RS.<br />
„Spielraum“ für Anpassungen<br />
in Sachen Komfort und Fahrgefühl<br />
bieten neben Sitzposition (Sattelstütze,<br />
Vorbaulänge und -winkel,<br />
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