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WIKO 2022 – Das Wirtschaftsmagazin für Altmühlfranken

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

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Auch nicht gerade glitzernde Aussichten<br />

<strong>–</strong> immerhin ist man gerade dabei,<br />

den Anfang vom Ende des fossilen<br />

Zeitalters einzuläuten.<br />

So weit die objektive Lage. Die subjektive<br />

Lage sieht allerdings nicht besser<br />

aus.<br />

Unverpackt-Läden schießen in den<br />

deutschen Innenstädten aus dem Boden,<br />

es gibt Seminare und Vortragsreihen<br />

zum plastikfreien Leben, und<br />

Plastik-Fasten gehört zur Grundausstattung<br />

des umweltbewussten Menschen.<br />

Plastik ist imagetechnisch die<br />

neue Zigarette. Eine Sache, dessen<br />

Konsum einem peinlich ist. Nicht umsonst<br />

hat die EU „Strohhalme“ verboten<br />

und seit 1. Januar dieses Jahres den<br />

Bann der Einweg-Plastiktüten deutlich<br />

verschärft. Verheerende Aussichten<br />

also <strong>für</strong> die zweite Schwerpunktbranche<br />

im Landkreis? Ist gar ein Ende des<br />

Kunststoffs in Sicht?<br />

Nein, schizophrenerweise trifft genau<br />

das Gegenteil zu. Während der Werkstoff<br />

so umstritten wie nie ist, wird jedes<br />

Jahr mehr von ihm verbraucht. <strong>Das</strong><br />

vergleichsweise junge Material gilt als<br />

„Rohstoff des 21. Jahrhunderts“ <strong>–</strong> Umweltprobleme<br />

hin, Umweltprobleme<br />

her. Man geht davon aus, dass im Jahr<br />

2030 weltweit rund 400 Millionen<br />

Tonnen Kunststoff pro Jahr verbraucht<br />

werden <strong>–</strong> noch 2019 waren es keine<br />

200 Millionen.<br />

Mag also sein, dass die Kritik am<br />

Kunststoff wächst, sein Umsatz wächst<br />

schneller.<br />

Und das hat <strong>–</strong> genau wie die Kritik an<br />

diesem Werkstoff <strong>–</strong> nachvollziehbare<br />

Gründe. Kunststoff steckt nicht nur<br />

in Billig-Plastiktüten und Wegwerfflaschen,<br />

er macht durch Leichtbau<br />

E-Autos erst konkurrenzfähig und<br />

spart in Verbrennern schon jetzt jede<br />

Menge Energie, er dämmt Häuser und<br />

ermöglicht Anwendungen in der Medizintechnik,<br />

die Leben retten. Der<br />

Kunststoff hat eindeutig auch eine helle<br />

Seite der Macht. Schon deswegen,<br />

weil Produktion und Verarbeitung von<br />

Glas, Stahl oder Aluminium viel mehr<br />

Energie verbrauchen als das beim Umgang<br />

mit Kunststoff der Fall ist.<br />

„Eine Zukunft ohne Kunststoff ist<br />

nicht denkbar“, stellt Professor Dr.<br />

Dmitry Rychkov fest. <strong>Das</strong> trifft sich <strong>für</strong><br />

ihn ganz gut, er hätte sonst bald keinen<br />

Job mehr. Rychkov ist seit 2019 der<br />

<strong>Wirtschaftsmagazin</strong> <strong>WIKO</strong><br />

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