18.10.2023 Aufrufe

WIKO 2022 – Das Wirtschaftsmagazin für Altmühlfranken

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Oft allein auf weiter<br />

Flur: Frauen in der<br />

Führung<br />

Von Kathrin Lucia Meyer<br />

und Miriam Zöllich<br />

Britta Strunz, Geschäftsführerin von Krause Präzisions-<br />

Kokillenguss, im Gespräch mit ihrem Mann Jochen<br />

Strunz, Betriebsleiter und Prokurist. Bild: Johannes Bayer<br />

Haben alle Geschlechter<br />

in <strong>Altmühlfranken</strong> die<br />

gleichen Chancen auf dem<br />

Arbeitsmarkt? Oder brauchen<br />

wir mehr Frauen in<br />

Führungspositionen und<br />

in der Kommunalpolitik?<br />

Eine <strong>WIKO</strong>-Bestandsaufnahme<br />

mit Ausblick.<br />

Frauen und Männer sind in Deutschland<br />

gleichgestellt, zumindest vor dem<br />

Gesetz. An der tatsächlichen Chancengleichheit<br />

aber arbeiten wir noch:<br />

Frauen sind weiterhin in Führungsund<br />

gesellschaftlich entscheidenden<br />

Positionen unterrepräsentiert, werden<br />

schlechter bezahlt, arbeiten häufiger in<br />

Teilzeit und leisten den Löwenanteil<br />

der Sorgearbeit.<br />

Besonders gravierend zeigen sich diese<br />

Unterschiede in ländlichen Regionen,<br />

wie dem hiesigen Landkreis: Nur zwei<br />

der 50 größten Arbeitgeber in <strong>Altmühlfranken</strong><br />

werden von Frauen geführt,<br />

bei acht Unternehmen sind sie<br />

immerhin an der Führung beteiligt.<br />

Der Anteil an Frauen in den kommunalen<br />

Gremien in Weißenburg-Gunzenhausen<br />

beträgt 16 Prozent. Noch<br />

nie gab es eine Landrätin und in gerade<br />

einmal zwei der 27 Rathäuser sitzen<br />

Frauen am Bürgermeisterpult.<br />

„Frauen haben es in manchen Bereichen<br />

immer noch nicht leicht und müssen<br />

oft mehr leisten, um mit Männern<br />

konkurrieren zu können“, weiß Erika<br />

Gruber aus jahrzehntelanger Erfahrung<br />

als Geschäftsführerin von Zweirad<br />

Gruber in Gunzenhausen und<br />

ehemalige Vizepräsidentin der IHK<br />

Nürnberg <strong>für</strong> Mittelfranken. 1971 stieg<br />

die gelernte Steuerfachgehilfin ins<br />

Fahrradgeschäft des Vaters ein, damals<br />

noch eine klassische Männerdomäne.<br />

Gruber stammt aus einer Vertriebenenfamilie<br />

aus dem Sudetenland.<br />

Von Kindesbeinen an nimmt sie der<br />

Vater mit ins Radgeschäft, so habe sie<br />

sich vieles abschauen können und sei<br />

früh in die Unternehmerinnenrolle hineingewachsen.<br />

„Es war eine Herausforderung,<br />

als Frau in der Geschäftsführung<br />

akzeptiert zu werden. Und es<br />

kam nicht selten vor, dass die Kunden<br />

nach dem Chef gefragt haben. Man<br />

wurde einfach nicht ernst genommen“,<br />

erinnert sich Gruber. In den Anfangszeiten<br />

habe es gar Versuche gegeben,<br />

einen Klaps auf den Po zu platzieren.<br />

Gruber aber habe sich entschieden dagegen<br />

gewehrt. „Die Geringschätzung<br />

einer Frau, besonders im technischen<br />

Bereich, wettzumachen und mit unternehmerischem<br />

Ehrgeiz und Durchsetzungskraft<br />

erfolgreich zu werden, das<br />

war ein langer Weg“, sagt die heute<br />

Erika Gruber, Geschäftsführerin von<br />

Zweirad Gruber in Gunzenhausen.<br />

60<br />

<strong>WIKO</strong> Ausgabe <strong>2022</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!