WIKO 2022 – Das Wirtschaftsmagazin für Altmühlfranken

Anzeige
Die Neu-Erfindung des Rads
David Lischka schaut aus dem Fenster, sammelt sich kurz. Er
hat sich ein Impulsreferat über Nachhaltigkeit vorgenommen.
So wie er sie versteht und sie sich durch alle Ebenen seines
Geschäfts zieht.
„Schau“, sagt er, „überall liest man, dass die Händler keine
Räder mehr bekommen.“ Dann deutet er in den Raum hinein,
macht eine Pause und lässt den Wald aus Aluminium, Carbon
und Gummi wirken. „Dafür stehen da ziemlich viele, oder?“
Jetzt zahlt sich aus, dass Velovita auf Marken setzt, die in Europa
produzieren. „Wir haben auf Marge verzichtet, weil wir eine
stabile Geschäftsbeziehung wollten“, erklärt der Geschäftsführer.
Da ist Nachhaltigkeit, wie er sie versteht. Auf kurzfristigen
Vorteil verzichten, um langfristig auf Augenhöhe zu arbeiten.
Ein steiler Aufstieg
2017 gründeten David Lischka und
Christian Lang das Radgeschäft Velovita.
Sie fingen an der Weißenburger
Bismarckanlage mit zwei Angestellten
an, und legten eine beeindruckende
Erfolgsgeschichte hin. Schon nach
drei Jahren stand ein Umzug samt
Vergrößerung an. Man bezog die jetzigen
Räume in der Augsburger Straße
und baute das Team aus. Inzwischen
sind rund 20 Mitarbeiter im Velovita
beschäftigt. Aus dem Einzelhandelsgeschäft,
ist ein mittelständischer Betrieb
geworden mit einem engagierten
Team aus Beratern, Servicekräften
und Mechnaikern.
Und dieses Prinzip gilt auch für den Umgang mit Kunden. „Hier
muss keiner irgendwas Bestimmtes wegverkaufen, unser Job
ist: genau das Rad zu finden, das unser Kunde braucht“, erklärt
Lischka. Deswegen gehört zu einem Radkauf im Velovita auch
das individuelle Anpassen des Rads auf den Fahrer. „Wenn da
irgendwo Abstände oder Sitzposition nicht passen, macht das
Fahren keinen Spaß und das Rad wandert in den Keller.“ Und
dort kann es keinen einzigen Auto-Kilometer sparen.
Velovita Radsport GmbH
Augsburger Str. 74
91781 Weißenburg
Tel. 0 91 41 / 38 44
www.velovita.de • hallo@velovita.de
Unternehmensgründung: 2016
Mitarbeiter: 20
Geschäftsführer: David Lischka,
Christian Lang
Nachhaltigkeit ist für Lischka aber auch im Umgang mit den
Mitarbeitern eine Dimension „Ich will keine 120 Prozent Leistung,
ich will nicht, dass sich hier jemand überfordert, weil das
auf Dauer nicht gut geht.“ Gleitzeitregelungen, weitgehender
Verzicht auf Überstunden und Eigenverantwortlichkeit sind
Teil eines respektvollen Arbeitsklimas.
Der ökologischer Fußabdruck ist ein weiteres Nachhaltigkeitsfeld.
Lischka setzt auf Marken mit kurzen Wegen, die plastikfrei
produzieren, denen faire Produktion wichtig ist. Er selbst will in
Zukunft die Energie, die in seinem Laden verbraucht wird, auch
selbst und nachhaltig erzeugen. Der nächste Schritt auf einem
steilen Weg zu einer Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. -js-
68
WIKO Ausgabe 2022